„Kunst in der Apsis“ Eine Hommage an die Schöpfung

Osterath · Die Reihe „Kunst in der Apsis“ geht weiter: In der Evangelischen Kirche Osterath startet am Sonntag, 16. Juni, um 11 Uhr die nächste Ausstellung „Florica Marian – Laubblatt-Variationen“ mit einer kurzen Einführung von Marlies Blauth.

Die Genfer Künstlerin Florica Marian stellt ihre Werke ab dem 16. Juni in Osterath aus.

Foto: privat

„Es ist sehr erfreulich, dass man vom Projekt ,Kunst in der Apsis‘ sogar bis in die Schweiz erfahren hat“, freut sich Organisatorin Marlies Blauth. So begrüßt die Gemeinde Büderich-Osterath nun herzlich die Künstlerin Florica Marian aus Genf, die nach eigener Aussage zeitweise auch „in den Bergen“ lebt und arbeitet.

Florica Marian studierte Ethnologie und Kunst an der Kunsthochschule Genf, außerdem Kunst an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien (bei Maria Lassnig). Begeistert von Botanik und Heilpflanzen, beobachtete sie – zeichnend – das Wachsen, Blühen und Welken der Pflanzen in botanischen Gärten und in den Alpen.

Die Arbeiten in der aktuellen Ausstellung stammen vorwiegend aus dem Zyklus „365 Tage“. Dazu sagt die Künstlerin: „Ein Bild als Hommage an jeden Tag, an die Schöpfung, an die Schönheit, die Farbe, die Malerei. Tag und Bild klingen nach.“ Diese Bilder werden immer wieder neu – oft zu einem dreiteiligen Ensemble – zusammengefügt oder auch durch neu entstandene ergänzt. Das Blatt einer Bananenstaude, gezeichnet im Botanischen Garten auf der Insel Brissago (Tessin), war vielfach die Grundlage für die Variationsreihe. Florica Marian zitiert in diesem Zusammenhang Nelly Sachs: „An Stelle von Heimat halte ich die Verwandlungen der Welt.“

Die Künstlerin, die auch promovierte Kunsttherapeutin ist, sagt zu ihrem Verhältnis zu Religion und Kirche: „Aufgewachsen in orthodoxer Tradition, hat mich die Spiritualität des östlichen Christentums sehr geprägt [...] Deshalb habe ich als Malerin eine besondere Affinität zu sakralen Orten und stelle dort am liebsten aus.“ Zu nennen sind hier vor allem ihre Ausstellung „Farben für ein Requiem“ im Krematorium der Stadt Zürich oder ihre Werkschauen „Der Klang der Tage“ und „Von Angesicht zu Angesicht“ in der Andreaskirche in Zürich. Das sind aber nur zwei Stationen der langen Ausstellungsliste, auf der sich unter anderem noch verschiedene Galerien und die Ruhr-Universität Bochum befinden.