Juniorwahl 2024 am SMG Schüler gingen an die Urne

Strümp · Bevor am heutigen Sonntag die Wähler ab 16 ihre Stimme bei der Europawahl abgeben, durften am Städtischen Meerbusch-Gymnasium (SMG) am Donnerstag schon einmal die Schülerinnen und Schüler der achten bis zehnten Klassenstufen und der Jahrgangsstufe Q1 abstimmen. Zwar zählen ihre Stimmen nicht für die echte Wahl, demokratische Relevanz haben sie aber doch.

 Bei der Juniorwahl am SMG hatten Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 und der Jahrgangsstufe Q1 diese Woche die Möglichkeit, an einer realitätsnahen Wahlsimulation teilzunehmen.

Bei der Juniorwahl am SMG hatten Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 und der Jahrgangsstufe Q1 diese Woche die Möglichkeit, an einer realitätsnahen Wahlsimulation teilzunehmen.

Foto: Thomas Hippel

Bei der Juniorwahl 2024, die in dieser Woche am Städtischen Meerbusch-Gymnasium durchgeführt wurde, handelt es sich um eine realitätsnahe Simulation der Europawahl, die dieser Tage auf dem Kontinent und heute auch in ganz Deutschland läuft. Wie beim Vorbild haben die Schülerinnen und Schüler, die vorher extra in ein Wahlregister eingetragen worden waren, Wahlbenachrichtigungen erhalten, in denen ihnen der Termin der Wahl mitgeteilt wurde. Am Donnerstag, dem Tag der Abstimmung, drängten sich die jungen Leute förmlich vor dem Raum 133 im SMG, um ihre „Bürgerpflicht“ wahrzunehmen. Jede Klasse hatte dabei ihren eigenen Timeslot. Von den Wahlhelfern erhielten die Schülerinnen und Schüler die Stimmzettel, mit denen sie sich dann – jede und jeder für sich – in die Wahlkabine zurückziehen und ihr Kreuzchen machen konnten. Anschließend landeten die Wahlzettel in der Urne.

Wenngleich die abgegebenen Stimmen der SMG-Schülerschaft für die echte Europawahl natürlich nicht zählen, so steckt hinter der Juniorwahl 2024 doch ein tieferer Sinn – geht es doch darum, die Demokratiekompetenz der Jugendlichen zu stärken und ihr Interesse für Politik und politische Beteiligung zu wecken. Dass politische Bildung, gerade vor dem Hintergrund demokratiefeindlicher Tendenzen auf der einen Seite und politischer Gleichgültigkeit auf der anderen Seite, wichtiger denn je ist, findet auch Carl Siedow. Der Lehrer für Geschichte und Sozialwissenschaften/Politik hat gemeinsam mit seinen Kollegen von der Fachschaft Sozialwissenschaften, Dominique Jendgens und Myriam Hansen, die Juniorwahl 2024 organisiert. „Neben der Demokratieerziehung ging es uns auch darum, den Schülerinnen und Schülern die Inhalte der Parteien so zu vermitteln, dass sie basierend auf diesen Informationen für sich selbst die richtige Wahlentscheidung treffen konnten – natürlich ohne dass wir ihnen unsere persönlichen Präferenzen vorgeben“, erklärt Siedow. „Zudem wollten wir den Jugendlichen aber auch die Wichtigkeit der Europawahl aufzeigen, indem wir ihnen bewusst machen, dass viele unserer Gesetzte heutzutage als Vorgaben aus Brüssel kommen, die dann bei uns in nationales Recht umgesetzt werden müssen“, so der Lehrer weiter.

In Vorbereitung auf die Wahlen setzten sich die Lernenden der Sekundarstufe I im Wirtschafts- und Politik-Unterricht mit dem Thema auseinander. Auch Tools wie der Wahl-O-Mat wurden hier genutzt. Die Schülerinnen und Schüler des Regio-Data-Kurses in der Mittelstufe hatten derweil die Gelegenheit, ihre Fragen direkt an Vertreterinnen und Vertreter aller großen Parteien zu richten, die Carl Siedow ins SMG eingeladen hatte. Für die Jahrgangsstufe Q1 der Oberstufe fand eine zentrale Informationsveranstaltung statt und der SoWi-Leistungskurs konnte sogar mit Ansgar Heveling (MdB) von der CDU bei seinem Besuch am SMG in den Austausch gehen.

Ausgezählt wurden die Stimmen der Juniorwahl übrigens direkt am Nachmittag des Wahltages. Um die erstmals bei der Europawahl stimmberechtigten Schülerinnen und Schüler bei ihrer Wahl am heutigen Sonntag nicht zu beeinflussen, soll das Wahlergebnis aber erst am Montag bekanntgegeben werden.