Gesundheitsversorgung Lokale Apotheker in Sorge

Meerbusch · Wie kann die Gesundheitsversorgung in Meerbusch auch in Zukunft gewährleistet werden? Wie geht es mit der wohnortnahen Arzneimittelversorgung weiter? Und wie kann man einem Apothekensterben entgegenwirken?

Die Apotheker Almuth Bergs und Ulrich Stamm waren nun im Rathaus zu Gast, um mit Bürgermeister Christian Bommers und Wirtschaftsreferent Stephan Benninghoven über die Situation der Apotheken zu sprechen.

Foto: Stadt Meerbusch

Apothekerinnen und Apotheker aus Meerbusch schlagen Alarm. Sie waren nun zu Gast im Rathaus, um mit Bürgermeister Christian Bommers und Wirtschaftsreferent Stephan Benninghoven über ihre Situation zu sprechen.

Hintergrund ist das von der Bundesregierung geplante „Apothekenreform-Gesetz“. Die Apotheker befürchten, dass sich die Versorgung vor Ort dadurch deutlich verschlechtern wird. Die Sorge: Mehr als 6 000 Apotheken werden in den kommenden Jahren schließen müssen – dies könne auch die Reform nicht aufhalten, so die Apotheker. Zudem lasse der Gesetzgeber eine Zwei-Klassen-Apothekenlandschaft entstehen. Bürokratie, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel würden ihr Übriges dazu beitragen.

„Wir müssen die Sorgen der Apotheken ernst nehmen. Allein in Meerbusch ist die Zahl der Apotheken in den vergangenen Jahren von 15 auf 11 zurückgegangen. Eine qualifizierte Beratung und wohnortnahe Versorgung ist aber wichtig“, sagt Bürgermeister Christian Bommers.

Der Referentenentwurf sieht Änderungen bei der Vergütung sowie den strukturellen Anforderungen vor. So könnten Apotheken künftig ärztliche Aufgaben wie Impfungen oder Schnelltests zur Diagnostik durchführen. Andererseits soll es dann auch möglich sein, dass Medikamente an Patienten ausgegeben werden, ohne dass eine Apothekerin oder ein Apotheker anwesend ist.

Bürgermeister Christian Bommers will auf die Problematik und die möglichen Konsequenzen auf kommunaler Ebene aufmerksam machen und hat den Städte- und Gemeindebund NRW als kommunalen Spitzenverband eingeschaltet, wo das Thema nun diskutiert wird. Nach der Sommerpause will der Bundestag über die Reform abstimmen.