Krefelds Jubiläumsbuch 650 Jahre in 65 Geschichten

Krefeld · Das Stadtarchiv hat ein besonderes Geschichtsbuch herausgebracht: Es stellt die Historie Krefelds in erzählten Geschichten dar, anschaulich und spannend.

Vorstellung des Buchs "Krefeld in 65 Geschichten": (v.l.) Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld; Dr. Olaf Richter, Leiter Stadtarchiv Krefeld und Autorin Michaela Plattenteich. Foto: Stadt Krefeld, Dirk Jochmann

Foto: Stadt Krefeld/Dirk Jochmann

Die Geschichte einer Stadt setzt sich aus Geschichten zusammen. Und so unternahm es die Krefelder Kulturjournalistin Michaela Plattenteich, die Historie ihrer Stadt in 65 Geschichten zu erzählen.

Die Zahl entspricht dem großen Jubiläum, das voriges Jahr gefeiert wurde: 650 Jahre Krefeld. Auftraggeber der fleißigen Arbeit war das Stadtarchiv: sein Beitrag zum Jubiläum.

Die 65 Geschichten beginnen mit der Schlacht bei Gelduba, dem heutigen Gellep, während der Römerzeit im Jahre 69. Sie enden mit der Feier des KEV-Meistertitels im Jahre 2003 auf dem Theaterplatz.

Zunächst hatte das Archiv die Aufsätze einzeln als Online-Beiträge veröffentlicht. Jetzt sind sie in einem 210-Seiten starken Buch zusammengefasst. Sein Titel: „Krefeld in 65 Geschichten“.

„Die Geschichten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, betont Autorin Plattenteich. In 650 Jahren ist sicherlich noch eine Menge mehr passiert, als zwischen zwei Buchdeckeln passt. Aber Michaela Plattenteich hat die markanten Ereignisse der Stadtgeschichte herausgegriffen.

So erzählt sie den Lesern, wie 1794 das Schloss der Familie Von-der-Leyen erbaut wurde, das heutige Rathaus; sie ruft aus dem Jahre 1825 das alte Stadttheater in Erinnerung, das an der Rheinstraße stand; ebenso geht sie auf die erste Straßenbahn ein, die von 1883 an durch Krefeld fuhr. Und wann verlieh die Seidenstadt zum ersten Mal ihren Modepreis „Goldenes Spinnrad“? Das war 1966.

Bezeichnend für das Buch ist die Lesbarkeit. Plattenteich berichtet eben nicht, sondern sie erzählt. Keine wissenschaftliche Auflistung von Daten war geplant, sondern eine Geschichte in Anschaulichkeit. „Das ist narrative Geschichtsschreibung“, hebt denn auch Dr. Olaf Richter hervor, Leiter des Stadtarchivs, „das Buch ist leicht lesbar.“

Unterstützt wird die Lesbarkeit durch eine Vielzahl an historischen oder auch zeitgenössischen Bildern und Fotos. So sieht man spielende Kinder auf dem Westwall um 1900, man wirft einen Blick in die Geburtsurkunde von Thierry Hèrmes aus dem Jahre 1801, dem Gründer des Weltkonzerns für Luxuswaren; und man sieht Ansichten vom zerstörten Krefeld nach dem Bombenangriff im Kriegsjahr 1943.

Der Band wird abgerundet durch Bemerkungen zum Stadtwappen und der Herkunft des Namens der Stadt sowie einem Epilog zum heutigen Krefeld.

Das Buch kostet 10 Euro und ist im Buchhandel sowie im Stadtarchiv erhältlich.