Buch über Pfadfinderunglück in Liedberg fertig 94 Seiten Liedberger Geschichte
Liedberg · Legenden und der Kern Wahrheit, der dahinter steckt, sind das Steckenpferd von Dennis Beitzel und Cathy-Jane Schäfers. Nach ihrer Recherche für das Kinderbuch über das Liedberger Pfadfinderunglück aus den 30-er Jahren, haben sie weiter gefahndet und jetzt die Version für Erwachsene „Die Liedberger Pfadfinder: Alarm im Felsenkeller“ veröffentlicht.
Heute steht ein Kreuz am Unglücksort auf dem Liedberg: Cathy-Jane Schäfers (l.) und Dennis Beizel haben dreieinhalb Jahre für das neue Buch recherchiert. Sabine Vennen, stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, macht im historischen Gewand Führungen, in denen die Höhlen ebenfalls eine Rolle spielen. Malia Beitzel (Mitte) gab 2023 die Anregung zu Buch eins für Kinder.
Foto: RBAV/Ulrike MoozSie sehen sich als moderne Abenteurer und graben so manchen „Schatz“ aus: Dennis Beitzel und Cathy-Jane Schäfers sind zwar aus der Region, aber nicht aus Liedberg. Trotzdem hat es ihnen die Geschichte des Unglücks im Liedberger Felsenkeller angetan. Dreieinhalb Jahre haben sie im Stadtarchiv Korschenbroich, im Landesarchiv NRW, beim Heimatverein Liedberg und im Gespräch mit Nachfahren von Zeitzeugen recherchiert.
Der Felsenkeller ist eine weit verzweigte Höhle, vermutlich ein früherer Fluchtweg aus dem Liedberger Schloss, mit einem heute verschlossenen Ausgang auf dem Liedberg. Dort sind am 22. Juni 1930 drei jugendliche Pfadfinder nach einem Höhleneinbruch verunglückt: Paul Schneider, Albert Voigt und Heini Pöstges. Als einen der wenigen Zeitzeugen haben Beitzel und Schäfers den 86-jährigen Neffen von Heini Pöstges in Düsseldorf gefunden und ihn an die Unglückssstelle in der Liederberger Haag begleitet, wo ein Steinkreuz an die Tragödie erinnert. „Er war sehr bewegt und hat durch uns erst erfahren, was genau passiert ist“, so Dennis Beitzel. Die Geschichte sei in der Familie nie thematisiert worden.
Schon 2023 haben die beiden „Abenteurer“ mit Hilfe von Co-Autorin Katrin Grundhoff die Geschehnisse auf Anregung von Beitzels Tochter Malia in „Die drei Pfadfinder von Liedberg“ zu einer Kindergeschichte aufgearbeitet. Jetzt, ein Jahr später, haben sie ihre Recherchen über das Unglück, und die Geschichte des Sandabbaus in Liedberg, zusammengetragen und in „Die Liedberger Pfadfinder: Alarm im Felsenkeller“ veröffentlicht. „Gutachten haben belegt, dass Liedberg standfest ist“, ist beiden Autoren wichtig, zu betonen, es gebe keine Gefahr durch Unterhöhlung.
Das Buch enthält das 94 Seiten umfassende Ergebnis der jahrelangen Recherche mit alten Fotos und Abbildungen von Dokumenten. Zu bekommen ist es für 11 Euro unter anderem in der Korschenbroicher Buchhandlung Barbers, in der Gaststätte Vennen und auf dem Liedberger Weihnachtsmarkt. Der Erlös geht an den Heimatverein.
