Frauenfußball ist längst im Spitzensport angekommen und die Teams brauchen sich nicht hinter den Männern zu verstecken. Im Nachwuchsbereich sieht die Lage etwas anders aus. In gemischten Teams, etwa beim Schulsport, trauen sich die Mädchen häufig nicht, sich gegen die Jungs zu behaupten – „obwohl manche Mädchen besser Fußball spielen können, als die Jungs“, erzählt Mehmet Özdemir (Ganztag/Sport) vom Gymnasium am Geroweiher.
Hier setzt die neue Fußball AG an. Die Mädchen (6./7. Klasse) sind unter sich. Sie können ihre Freude am Fußball entdecken, ihr Selbstvertrauen stärken und müssen keine abwertenden Kommentare ihrer männlichen Klassenkameraden fürchten. Gleichzeitig wird der Mädchenfußball in der Stadt gefördert, was sich auch positiv auf die Vereine auswirken könnte.
Das Interesse an der AG ist groß, rund 30 Schülerinnen vom Gymnasium am Geroweiher und dem Stiftisch Humanstischen Gymnasium haben sich angemeldet. 18 Mädchen sind im ersten Anlauf dabei, mehr geht nicht. „Zurzeit laufen Überlegungen, die Gruppe nach sechs Monaten zu wechseln, um so auch den restlichen Mädchen eine Teilnahme an der AG zu ermöglichen“, so Stefan Sturm vom Quartiersmanagement.
Entstanden ist das Projekt nach einem Streetsoccer-Turnier anlässlich der Eröffnung des Geroparks. Sturm und seine Kollegin Stephanie Schoenen nahmen Kontakt zu den beiden Gymnasien auf und konnten auch Borussia Mönchengladbach mit ins Boot holen. Tanja Baumann, Koordinatorin Frauen- und Mädchenfußball bei Borussia, gefiel die Idee, den Mädchenfußball auch abseits des Leistungssports attraktiver zu machen. „In der AG steht der Spaß mit ganz viel Fußball spielen im Vordergrund“, berichtet Tanja Baumann, selbst früher Bundesligaspielerin.
Als „Bonbon“ erhalten die Mädchen noch Freikarten für ein Spiel der Frauenmannschaft von Borussia. Trainiert werden die Mädchen von Yaren Aydogdu. Die 17-Jährige gehört zum Team der U19 Nationalmannschaft der Türkei und spielt bei Borussia Mönchengladbach.