Neuer Krimi von Jutta Profijt, Lesung am Dienstag Pechstein ermittelt blind in altem Vermisstenfall
Mönchengladbach · Jutta Profijt hat einen neuen Kriminalroman geschrieben, unter dem Pseudonym Judith Bergmann. „Pechstein sieht schwarz“ spielt beim LKA Düsseldorf. Und anders als im echten Leben ist der Ermittler blind.
. Sie hat es wieder getan. Jutta Profijt hat wieder einen Krimi geschrieben, diesmal unter dem Pseudonym Judith Bergmann. „In „Pechstein sieht schwarz“ ist zwar nicht wirklich alles wie in der realen Ermittlungsarbeit, aber vieles. „Wenn ein Krimi wirklich realistisch wäre, würde ihn keiner lesen wollen“, sagt die Autorin, vermutlich habe er dann 8 000 Seiten und bestünde aus penibel-kleinteiliger Ermittlungsarbeit.
Fantasy-Elemente, wie in ihren berühmten Kühlfach-Krimis hat der Pechstein-Krimi nicht, verstörende Albtraum-Szenarien drohen den Lesern auch nicht. „Spannend aber nicht eklig“, sagt Jutta Profijt.
Hauptermittler Pechstein, ehemals „sexiest KHK alive“ meldet sich nach acht Monaten und zwölf Tagen zurück zum Dienst. Er ist kürzlich erblindet und arbeitet jetzt in der neu gegründeten Abteilung für Cold Cases beim LKA Düsseldorf. Ihm zur Seite steht Kollegin Natalie Becks, früher Vorzeige-Polizistin, heute Zynikerin im Karrieretief. Die zwei rollen einen alten Fall um zwei Mädchen auf, die 15 Jahre zuvor verschwunden sind. „Blinde gibt es im Außendienst der echten Polizei nicht“, sagt Jutta Profijt, allerdings würden sie aber auch in der Realität im Innendienst wertvolle Arbeit leisten, etwa durch außergewöhnlich gute Hörleistungen. Der Roman-Ermittler Pechstein aber ist auch draußen unterwegs, während seine Kollegin in private Probleme um ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit verstrickt ist und kaum Zeit für die Ermittlungen findet. Doch ohne sie, geht nichts.
Der Krimi spielt in Düsseldorf und Ratingen-Schwarzbach, dem Heimatort der Autorin. Allerdings fallen erfundene Straßen und Einrichtungen unter dichterische Freiheit. „Ich habe intensiv recherchiert, mich aber im Zweifelsfall für die Erfordernisse der Dramaturgie und gegen die buchstabengetreue Abbildung der Realität entschieden“, schreibt sie im Nachwort. Gerne hätte sie auch mit einem echten LKA-Ermittler gesprochen, doch dort habe man keine Zeit für sie gehabt, sagt sie. Hilfe gab es aber trotzdem aus der LKA-Pressestelle und dem Leitungsstab des Präsidiums.
Jutta Profijt erhielt 2018 vom Verein Syndicat mit dem Glauser die höchste Auszeichnung der deutschen Krimiszene für ihren Krimi „Unter Fremden“.