Ur-Krefelder Fritz Huhnen Sein Leben und Werk

Krefeld · Der Künstler Fritz Huhnen (1895 - 1981) gehörte zu Lebzeiten zu den bekanntesten Krefeldern. Stadtarchivar Dr. Olaf Richter hat nun seine Biografie verfasst. Eine Mischung aus Stadtgeschichte und Kunstbetrachtung.

Stellen das neue Buch vor: Autor und Stadtarchivar Dr. Olaf Richter (r.) sowie Verleger Stefan Kronsbein.

Foto: Stadt Krefeld/Dirk Jochmann

„Fritz Huhnen war eine außergewöhnliche Persönlichkeit“, hebt Dr. Olaf Richter hervor. Deshalb hat der Krefelder Stadtarchivar nun eine Biografie über den bekannten Maler, Bühnenbildner und Schriftsteller verfasst. Es ist die erste umfassende Darstellung zu Huhnens Leben und Werk.

Die Fakten hat Dr. Richter in jahrelanger Recherche zusammengetragen. Denn die Forschungslage bisher war dürftig. Eigentlich merkwürdig angesichts der Stellung Huhnens in der Krefelder Stadtgesellschaft. Immerhin stammt aus seinem humoristischen Buch „Gute, Böse und Krefelder“ der satirische Spruch, der sich bis heute augenzwinkernd gehalten hat. Ebenfalls hat Huhnen mitgewirkt, das Bühnenbild im deutschen Theater zur eigenen Interpretationsebene zu entwickeln. Nicht zuletzt schuf er Gemälde von berührendem Tiefgang. Ältere Krefelder können sich noch gut an den Künstler erinnern, wenn er munter auf seinem Fahrrad durch die Straßen fuhr.

Sein Nachlass ist auf drei Krefelder Einrichtungen verteilt: in den Kunstmuseen lagern über 3900 seiner Bilder, in der Mediothek seine Bücher und im Stadtarchiv viele Unterlagen und Briefe. Ein gewichtiger Fundus. „Es war die Mischung aus Stadtgeschichte und Kunst, die mich an der Aufarbeitung reizte“, erklärt Dr. Richter.

Der Stadtarchivar hat das Buch chronologisch in die Abschnitte von Huhnens Leben unterteilt. Beginnend bei der Herkunft aus einer Krefelder Bäckerfamilie an der Lindenstraße, über seine Mitarbeit am Krefelder Stadttheater seit 1924 bis zur Verleihung der Ehrenplakette der Stadt.

Die flüssig lesbare Darstellung ist prall gespickt mit anschaulichen Anekdoten: wie Huhnen als Kriegsgefangener des 1. Weltkrieges englische Soldaten zeichnet und dafür Zigaretten erhält; oder auch seine notorische Unpünktlichkeit am Theater. Darüber hinaus erhält der Leser Einblicke in die Kunstgeschichte und Kunstszene der Moderne im frühen 20. Jahrhundert.

Daran anknüpfend hat der Krefelder Verleger Stefan Kronsbein das 212 Seiten starke Buch mit zahlreichen Abbildungen versehen. Sie zeigen historische Aufnahmen aus dem alten Krefeld, Zeichnungen und Skizzen aus Huhnens Feder sowie prächtige Bühnenbilder und Gemälde, alle in Farbe und bester Druckqualität auf Hochglanzpapier. Der Einband des Buches ist aus rosa Seidenpapier. „Dieser Farbton zieht sich durch Huhnens Gemälde“, begründet der Verleger seine Auswahl, der als Kind den Künstler Huhnen noch auf seinem Fahrrad hat fahren sehen. Das Buch kostet 30 Euro und ist im Buchhandel sowie im Stadtarchiv erhältlich.