Drei tätliche Angriffe und zwei Widerstandshandlungen gegen Einsatzkräfte in Krefeld Turbulente Wochenendbilanz

Krefeld · Im Jahr 2023 kam es zu insgesamt 135 Widerständen und tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen in Krefeld. Das sind 20 Fälle mehr, als noch im Jahr 2022. „Auch wenn die Fallzahlen für dieses Jahr bislang keinen weiteren Anstieg erwarten lassen, ist jeder Fall, der körperliches Einschreiten und damit das Risiko auf beidseitige Verletzungen erhöht, einer zu viel“, teilt die Polizei mit.

Foto: RKN.

„Das vergangene Wochenende stellt einen Auszug derartig unerfreulicher Einsätze dar.

Am Freitag, 29. November, mussten Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes gegen 19:30 Uhr Pfefferspray einsetzen, da ihnen ein mit einem Messer bewaffneter Mann gegenüberstand. Zuvor teilten Passanten ihnen mit, dass sich auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs zwei Personen streiten würden und einer davon nun ein Messer in Hand halte. Nach dem Einsatz des Pfeffersprays ließ der 49-Jährige das Messer fallen und konnte er bis zum Eintreffen der Polizei gefesselt und festgehalten werden. Während der Fesselung leistet der Mann erheblichen Widerstand, in dem er um sich schlug und trat. Ein Mitarbeiter des KOD wurde dabei leicht verletzt, konnte jedoch im Dienst bleiben. Eine Überprüfung der Personalien ergab darüber hinaus, dass der Mann mittels eines Haftbefehls gesucht wurde.

Knapp eine Stunde später kam es auf der Alten Kempener Landstraße zu einem Widerstand. Vorangegangen war die Autofahrt eines 56-Jährigen, die mit festgefahrenen Reifen in einem Feld endete. Zeugen riefen die Polizei hinzu und machten darauf aufmerksam, dass der augenscheinlich betrunkene Fahrer zu Fuß geflüchtet sei. Kurz darauf konnte ein weiteres Streifenteam den schwankenden Mann unweit des Unfallortes antreffen. Als ihm die Handfesseln angelegt werden sollten, wehrte er sich erheblich gegen die Maßnahmen. Daraufhin musste er zu Boden gebracht werden, um die Situation zu beruhigen und ihn anschließend zur Blutentnahme mit zur Polizeiwache nehmen zu können.

Einen Tag darauf, 30. November, konnten Beamte in den frühen Morgenstunden gegen 5:20 Uhr eine als vermisst gemeldete Person aufgreifen. Die Jugendliche beleidigte die Beamten, griff sie mit Kopfstößen an und sperrte sich gegen die Ingewahrsamnahme. Um 16:30 Uhr desselben Tages wurde die Polizei zu einem Ladendieb auf der Hochstraße gerufen. Als die Beamten dem Mann eröffneten, dass er vorläufig festgenommen sei, bespuckte er sie. Beim anschließenden Transport zur Polizeiwache versuchte er, einem der Beamten in den Arm zu beißen und trat die Polizisten. Nahezu zeitgleich kam es auf der Breslauer Straße zu einem weiteren Widerstand. Passanten alarmierten die Polizei, weil ein augenscheinlich betrunkener Mann bereits mehrere Kunden eines Supermarktes belästigt habe. Da der 30-Jährige dem Platzverweis nicht nachkam und keine Anstalten machte, sich zu beruhigen, sollte er in Gewahrsam genommen werden. Während der Fesselung zog er seine Arme jedoch immer wieder weg und sperrte sich, sodass auch er vor dem Transport zu Boden gebracht werden musste.

„Die beschriebenen Einsätze stellen die Polizei selbstverständlich immer wieder vor neue Herausforderungen. Sie zeigen aber auch, dass die Polizei in diesen Ausnahmefällen, wenn nötig, konsequent durchgreift und Maßnahmen durchsetzt“, heißt es im Schreiben der Polizei. „Darüber hinaus wird jede Straftat auch in diesem Zusammenhang konsequent verfolgt und zur Anzeige gebracht.“