Haltestelle Hauptbahnhof „Riesenschritt nach vorn“

Krefeld · Die langen Bauarbeiten an der Haltestelle Hauptbahnhof sind beendet. Der Bahnbetrieb läuft wieder. Die Rheinbahnen U70 und U76 sowie die Straßenbahn 044 sind jetzt barrierefrei erreichbar.

Barrierefreie Haltestelle am Krefelder Hauptbahnhof
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Barrierefreie Haltestelle

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Foto: samla.de

„Das ist ein Riesenschritt nach vorn“, blickt sich Oberbürgermeister Frank Meyer an der neu gestalteten Haltestelle Hauptbahnhof um. Nach 15 Monaten Bauzeit haben die SWK Mobil und die Rheinbahn die Haltestelle jetzt wieder in Betrieb genommen. Hauptpunkt: Sie ist barrierefrei geworden, sowohl für die Straßenbahnlinien U70 und U76 der Rheinbahn wie auch für die SWK-Straßenbahnlinie 044.

Die Rheinbahnlinien U70 und U76 halten nun an einem Hochbahnsteig, der genau in der Mitte der Gleise beider Fahrtrichtungen liegt. Über eine breit ausgebaute Rampe ist der Hochbahnsteig bequem erreichbar. Der Ausstieg liegt jeweils links.

Auf parallel verlaufenen Gleisen verkehrt die SWK- Straßenbahn 044. Sie hält an einem Niederflurbahnsteig, der ebenfalls einen barrierefreien Ausstieg bzw. Einstieg erlaubt. Der Ausstieg ist in Fahrtrichtung jeweils rechts. „Wir wollen jedes Jahr drei bis fünf Straßenbahnhaltestellen barrierefrei umbauen“, kündigt Guido Stilling an, Geschäftsführer der SWK Mobil. Die Baumaßnahme am Hauptbahnhof war die bisher größte.

Der neu errichtete Hochbahnsteig ist 60 Meter lang. Er ist blindengerecht ausgestattet und mit Wartehallen versehen. Digitale Anzeigetafeln bieten alle Informationen für die Fahrgäste. Die Überwege über die Straße sind mit Ampeln gut gesichert.

„Dies ist nun unsere vierte barrierefreie Haltestelle auf Krefelder Stadtgebiet“, erklärt Michael Richarz, Vorständler bei der Rheinbahn. Insgesamt unterhält die Rheinbahn in Krefeld sechs Haltestellen.

Neben den neuen Haltestellen haben Rheinbahn und SWK Mobil auch Gleise und Weichen an der Kreuzung Hansastraße und Ostwall erneuert. Das war deshalb besonders aufwändig, weil Rheinbahn und SWK-Straßenbahnen unterschiedliche Spurweiten bei ihren Gleisen haben. Beide Gleisformen verlaufen im Haltestellenbereich parallel.

Der Umbau kostet rund 13 Millionen Euro. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) fördert den barrierefreien Ausbau mit 9,8 Mliionen Euro. „Das ist gut angelegtes Geld“, unterstrich VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke, der ebenfalls zur Eröffnung der neuen Haltestelle nach Krefeld gekommen war. „Die Maßnahme macht den öffentlichen Nahverkehr attraktiver“. Und dies ist auch der wichtigste Grund der Modernisierungen: mehr Menschen vom ÖPNV überzeugen. Denn dieser verspricht umwelt- und klimafreundliche Mobilität.

Übrigens: noch vor Weihnachten sollen auch die Autos neben der Haltestelle wieder freie Fahrt haben.