Die Innenstadt gilt als Visitenkarte einer Stadt. Ihr Erscheinungsbild erfordert folglich besondere Beachtung. Und so präsentierte die Verwaltung in dieser Woche weitere Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, dass sich die Optik der City verbessert, dass sich die Menschen wieder wohler fühlen und dass Probleme beseitigt werden.
Ordnung
„Wir wollen den Kommunalen Ordnungsdienst besser und personenstärker auf die Straße bringen“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD). Die 53 Mitarbeiter - 48 davon sind dauerhaft im Einsatz - sollen im Laufe des ersten Quartals mit so genannten Mehrfacheinsatzstöcken ausgerüstet werden. Eine Dienstanweisung, wie der KOD damit umgehen darf, soll zeitnah erarbeitet werden. Die von den Drogenkonsumenten „verursachten Konflikte“, so der OB, „sollen reduziert werden“. „Niemand möchte in den Schuhen dieser Leute gehen. Aber ein schwieriges Leben berechtigt nicht, sich jenseits der Norm auszutoben.“
Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian kündigte vermehrte Streifen, die neue Einsatzzentrale an der Friedrichstraße sowie „schnelle Präsenz“ durch die Anschaffung weiterer Diensträder und -fahrzeuge an.
Soziales
Die Öffnungszeiten des Drogenhilfezentrums sollen um zwei Stunden erweitert werden. Dies resultiert aus einer Umfrage unter den Süchtigen, die von der Verwaltung nach ihren Wünschen befragt wurden. „Jeder Konsum bei uns, findet nicht auf der Straße statt“, betont Sozialdezernentin Sabine Lauxen. Im Zeitraum August bis Oktober 2024 wurden 3600 „Konsumvorgänge“ registriert.
Innenstadtentwicklung
Laut Innenstadtkoordinator Thomas Brocker sollen „mehr Grün“ und „Stadtbäume“, die in Kübeln gepflanzt werden, die City attraktiver machen. Plätze sollen umgestaltet und in einem Pilotprojekt Flächen beleuchtet werden („Krefelder Leuchten“). Beamer an Hausfassaden (die Gespräche mit Anwohnern laufen) sollen unter anderem einen Seidenweber oder Motive wie einen Weihnachtsstern auf den Asphalt projizieren. Der Startschuss könnte bereits am Sonntag erfolgen.
Viel Diskussionsstoff liefert die Planung zu einer öffentlichen Toilettenanlage. „Das ist kompliziert“, so Brocker. Gespräche mit Gastronomen in der Innenstadt seien erfolglos verlaufen. „Man könnte bereits morgen eine aufstellen, diese wäre aber am Tag danach nicht mehr zu benutzen“, ist sich OB Meyer sicher. Vandalismus und das Nutzungsverhalten der Süchtigen würden eine Überwachung erfordern. „Dann wären wir ganz schnell im sechsstelligen Bereich.“
Thomas Brocker stellt klar: „Die Krefelder Innenstadt ist ziemlich sauber.“ Jedoch würde dies von den Bürgern so nicht wahrgenommen. Das Entfernen von Kaltasphalt, die Begradigung der Beschilderung und das Entfernen von Aufklebern und Graffiti sollen das ramponierte Image aufpolieren.