Ein ereignisreiches Jahr 2024 liegt hinter den Stadtwerken Krefeld. „Es hat vor allem eines wieder deutlich gemacht: Die Daseinsvorsorge für eine Region zu gewährleisten, rund um die Uhr zuverlässig und vor allem bezahlbar, gestaltet sich politisch und wirtschaftlich immer herausfordernder“, erklärt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke nun im Zuge der Präsentation der Zahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr.
Die hohe Wettbewerbsdynamik am Energiemarkt hat zu sinkenden Kundenzahlen geführt, notwendige Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der Energie- und Wärmewende machen deutlich höhere Investitionen erforderlich. Dennoch erreicht der SWK-Konzern den zweithöchsten Jahresüberschuss seiner Geschichte und führt inkl. Konzessionsabgabe die Rekordsumme von insgesamt 50,7 Mio. Euro an die Stadt ab.
„In einer Phase unklarer gesetzlicher wie politischer Rahmenbedingungen haben wir im Sinne unserer Kunden, Beschäftigten und Geschäftspartner dennoch nach vorne geblickt und in unseren Geschäftsfeldern Mut bewiesen und notwendige Entscheidungen getroffen. Und wir sind eine der wenigen Wachstumsbranchen in der Transformation, gelten als sicher und interessant für vorhandene Mitarbeitende und potenzielle Talente“, betont SWK-Vorständin und Arbeitsdirektorin Kerstin Abraham.
Das drückt sich auch in einem sehr guten Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2024 aus. Mit 2,38 Mrd. Euro liegt der Konzernumsatz wie erwartet etwas unterhalb des Vorjahresniveaus (2,48 Mrd.), aber dennoch deutlich über den Geschäftsjahren davor. Beim SWK-Konzernjahresüberschuss ist die bereits in 2023 getätigte Prognose eingetreten, und dieser sank von 83 Mio. Euro auf nunmehr 49 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2024. Dies ist zum einen auf das niedrigere Ergebnis im Geschäftsfeld Energie, insbesondere aber auf den deutlich höheren Jahresverlust bei der SWK MOBIL zurückzuführen. „Wie schon vor einem Jahr angemerkt, war das vorangegangene Geschäftsjahr 2023 ein ungewöhnlich erfolgreiches Jahr für uns mit einigen außergewöhnlichen Effekten, welche sich nicht wiederholen lassen. Wir nähern uns nun wieder dem Normalniveau“, führt Carsten Liedtke aus.
Wie üblich leistet die SWK AG auch im abgelaufenen Geschäftsjahr einen erheblichen Beitrag für den Haushalt 2024 der Stadt Krefeld: Die Abführung ergibt sich aus der Netto-Dividende aus den Geschäftsjahren 2023 (12,25 Mio. Euro) und 2024 (24,54 Mio. Euro) sowie aus Teilen eines Gewinnvortrags aus den Vorjahren als auch aus der
Konzessionsabgabe in Höhe von 13,88 Mio. aus 2024 und ist mit insgesamt gerundet 50,7 Mio. Euro die höchste in der Konzerngeschichte.
Sorgenvoller Blick
Der ÖPNV und damit die SWK MOBIL befindet sich derzeit in einem schwierigen Marktumfeld. Durch die Einführung des stark rabattierten und subventionierten DeutschlandTickets ist es zunächst einmal gelungen, Vertrauen nach den herben Kundenverlusten zur Coronazeit und die ursprünglichen Kunden zurückzugewinnen. Dementsprechend stieg die Fahrgastzahl im Berichtsjahr deutlich um rund 28 Prozent auf 35,5 Millionen an. Trotz der zurückkehrenden Kunden ist eine wirtschaftliche Schieflage entstanden, die die Finanzierung des heutigen Nahverkehrs in ganz Deutschland stark gefährdet. Die Einnahmen reichen mit den tatsächlichen Ticketerlösen, ergänzt um die Ausgleichsmittel von Bund und Land, bei weitem nicht aus, um die Kosten für Personal mit deutlich höheren Lohnabschlüssen beim Mantel-Tarifabschluss 2023/2024, aber auch für Energie und Material mit ebenfalls exorbitant gestiegen Aufwänden, auszugleichen“, betont Carsten Liedtke. Dementsprechend stieg der Verlust der SWK MOBIL 2024 um gut 16 Mio. Euro auf einen neuen Rekordverlust in Höhe von 41,6 Mio. Euro.