Ach, übrigens... Modernisierung ohne Brutalismusbau

Krefeld · Emotional und spannend verlief die jüngste Sitzung im Krefelder Stadtrat, an deren Ende ein wegweisender Beschluss stand: Der Weg für ein „technisches Rathaus“ auf dem Theaterplatz wurde durch den nun beschlossenen Planungswettbewerb geebnet.

Jörg Zellen

Foto: Marsha Glauch

Zudem, so war es zu hören, sollen die Verträge für den Erwerb des „Kesselhaus“ auf dem Areal des Mies van der Rohe-Campus unterschriftsreif sein. Was mit einem Grundsatzentscheid im Dezember 2017 begann - dem seinerzeit auch die CDU zustimmte - , wird nun endlich auch konkret. Gut, dass im Fall dieses Projekts nicht weiter Stillstand herrscht oder gar die Planungen über den Haufen geworfen wurden. Da möchte man über die Jahre, die seit dem Beginn vergangen sind, fast schon das Mäntelchen des Schweigens legen. Inzwischen dürfen wir Bürger fast schon froh sein, wenn überhaupt etwas vorangeht.

Dass sich die Krefelder CDU so wankelmütig gibt, sich von einzelnen Interessensvertretern (beispielsweise den Karnevalisten) instrumentalisieren lässt und schlussendlich gegen den mehrfach beschlossenen Abriss des Seidenweberhaus stimmte, ist nicht nachzuvollziehen. Auch und erst recht nicht im Wahljahr. Eine Modernisierung der Innenstadt geht nur ohne diesen Brutalismusbunker, der einer modernen Verwaltungszentral weichen muss.

Ach, übrigens: Den Kritikern des „Kesselhauses“ sei entgegnet. Nein, eine Veranstaltungshalle muss keineswegs im City-Kern stehen. Vielmehr muss sie attraktiv für Events jeglicher Art sein und ihren Besuchern Aufenthaltsqualität bieten.