Ach, übrigens... Liebe Fastelooewesjecke,

Krefeld · Der Winterwahlkampf ist (zum Glück) beendet, nun können wir uns wieder den heiteren Seiten des Lebens widmen.

Jörg Zellen

Foto: Marsha Glauch

Heute, am Tulpensonntag, befinden wir uns bereits in der heißen Phase des Straßenkarnevals. In Uerdingen, Stahldorf und Gellep-Stratum sowie bei ­unseren Nachbarn in St. Tönis werden zigtausende, bunt-verkleidete Jecken die Züge bewundern. Morgen dann folgt der Rosenmontagsumzug in Krefeld, ehe am Veilchendienstag die „Hölscher“ den finalen Abschluss bilden. Die Wettervorhersage ist gut. Wir dürfen uns also auf närrische und hoffentlich friedliche Straßenfeste mit vielen kleinen Bären, Meerjungfrauen, Prinzessinnen und Super Marios freuen.

Ach, übrigens: Bei aller ­Narretei, bei allem Frohsinn und allem jecken Gedöns. Eine Sache, und da wären wir dann doch noch einmal bei der jüngsten Wahl, bewegt mich so sehr, dass meine närrische Seele in diesen Tagen getrübt auf meine Heimatstadt blickt. Wie kann es sein, dass bei uns in Krefeld 19 549 Menschen am vergangenen Sonntag die AfD gewählt haben? Wieso landet eine in Teilen als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei bei uns am schönen Niederrhein mit 16,12 Prozent auf dem dritten Platz in der Wählergunst? Die Politik – vor allem in Berlin – muss alles daransetzen, diese Menschen wieder für die demokratische Mitte zu gewinnen. Denn bereits im September folgt hier bei uns die Kommunalwahl.