„Krefeld wird ein Studienort für angehende junge Medizinerinnen und Mediziner“, freut sich Oberbürgermeister Frank Meyer. Möglich wird diese Bereicherung des wissenschaftlichen Lebens durch eine Zusammenarbeit des Helios-Klinikums mit der privaten Universität HMU Health and Medical University mit Sitz in Potsdam.
„Wir gründen einen Campus in Düsseldorf-Krefeld“, erklärt Ilona Renken-Olthoff, geschäftsführende Gesellschafterin der HMU. Der Campus wird im Düsseldorfer Medienhafen angesiedelt sein. Dort finden der erste Studienabschnitt sowie Vorlesungen und Seminare der Studierenden statt.
Den klinischen Studienabschnitt und die Seminare mit klinischem Bezug sowie wahlweise das Praktische Jahr absolvieren die Studierenden dann am Krefelder Helios-Klinikum.
Darauf freut sich auch Alexander Holubars, Geschäftsführer am Krefelder Helios-Klinikum. Jetzt schon bilde das eigene Bildungszentrum Pflegekräfte, Notfallsanitäter und medizinische Fachangestellte aus. „Aber es gibt eine Lücke: Ärzte bilden wir bisher nicht aus.“ Das wird sich nun ändern.
Dies ist umso bedeutsamer, als Ärzte im deutschen Gesundheitssystem zunehmend fehlen. „Perspektivisch können wir den eigenen Nachwuchs ausbilden“, hofft Professor Thomas Haarmeier, ärztlicher Direktor am Krefelder Helios-Klinikum. Die Erhebung der Klinik in den Status eines „universitären Campus“ sei ein Traum.
Start des Studienganges Humanmedizin ist bereits im kommenden Wintersemester. Rund 120 Studienplätze stehen dafür zur Verfügung. Die Studierenden brauchen keinen Numerus Clausus (Notendurchschnitt im Abitur), müssen aber einen Eignungstest bestehen. Überdies müssen sie Studiengebühren zahlen, da es sich bei der HMU um eine private Uni handelt. „Wir bekommen keine Zuschüsse vom Land“, unterstreicht Geschäftsführerin Ilona Renken-Olthoff. Die Gebühren betragen 1500 Euro pro Monat. Deshalb haben viele Studierenden bereits eine Ausbildung, sodass sie das Studium durch eine berufliche Tätigkeit finanzieren.
Die HMU plant noch weitere Studiengänge am Standort Düsseldorf-Krefeld: Psychologie (Bachelor), Psychotherapie (Master) und fachhochschulische Sportwissenschaften Trainer im Fußball.
Für die Studierenden sucht die HMU in Krefeld noch Wohnraum. Überdies benötigt sie Räume für Labore und sonstige Einrichtungen sowie Sportstätten für den Sportstudiengang.
„Krefeld ist eine Stadt, die geeignet ist, die Pläne umzusetzen“, versichert Oberbürgermeister Meyer. „Krefeld wird eine gute Gastgeberin für die Studierenden sein.“ Und auch das Image der Seidenstadt profitiere. Durch die Kooperation von Klinikum und Hochschule werde der Standort im Medizin- und Gesundheitsbereich gestärkt.