Vor dem Heimspiel gegen die Mainzer Reserve am Samstag, 14 Uhr, haben die Duisburger weiter mit argen Verletzungssorgen zu kämpfen. Erik Wille hat so massive Verschleiss-Probleme an seinem Hüftgelenk, dass eine Operation wohl unumgänglich ist. Der Verschleiss scheint so enorm zu sein, dass keiner wirklich weiß, ob und wie es für Erik Wille mit dem Profi-Fußball weiter geht. Die gleiche Diagnose gab's auch bei Dortmunds Lukasz Pisczek. "Mit dem Unterschied, dass Erik erst 21 ist und keine Millionen auf dem Konto hat", so Gino Lettieri, der inständig hofft, dass Wille wieder vollständig gesund wird und seine Karriere fortsetzen kann. Keine guten Nachrichten auch in puncto Michael Gardawski. Der Bluterguss in der Wade löst sich von alleine nicht auf, so dass wohl auch Gardawski unters Messer muss. Pierre de Wit kämpft um sein Comeback, Steffen Bohl muss wegen seines Muskelfaserrisses weiter pausieren. Und zu allem Übel droht nun auch noch Dennis Grote beim letzten Heimspiel vor der Winterpause nicht mit dabei zu sein. Grote hat seit vielen Wochen mit Patellasehnen-Problemen zu kämpfen. Die angesetzte Spritzen-Kur hatte aufgrund fehlender Ruhephasen zwischen den Spritzen nicht so angeschlagen wie erhofft. Wahrscheinlich wird er Samstag geschont und die Winterpause genutzt, die Kur nochmal in Ruhe zu wiederholen. "Das Verletzungspech zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze bisherige Saison. Es ist irgendwie zum verrückt werden", stönt Lettieri, der nun am Samstag ein Mal mehr improvisieren muss.
Und auch Manager Ivo Grlic verzweifelt ein wenig beim Blick auf das große Zebra-Lazarett. "Wir haben schon ein extrem großes Verletzungspech in dieser Saison. Unsere Gegner spielen teilweise seit zehn Spielen mit der gleichen Startelf und wir sind ständig gezwungen, neue Startformationen auszuprobieren", hadert Grlic, der gerade vor dem Hintergrund sehr zufrieden mit der ersten Halbserie ist. "Ich bin zufrieden. Wir mussten elf externe Spieler einbauen und sind weiter oben mit dabei. Jetzt brauchen wir einfach mal ein bisschen Glück, so dass wir auch mal vier, fünf Spiele mit der gleichen Aufstellung spielen können." Wie immer, wird Grlic auch im Winter die Augen offen halten, was Verstärkungen angeht. Auch wenn er abwiegelt: "Wir haben aber eigentlich einen sehr guten Kader. Im Winter ist es zudem immer schwierig, weil alle Spieler ja einen Vertrag haben. Dazu kommt, dass wir hier ohnehin schauen müssen, was machbar ist."
Mit der Mainzer Reserve kommt am Samstag eine Mannschaft in die Schauinsland-Arena, die schwer einzuschätzen ist und die es dem MSV bereits im Hinspiel recht schwer gemacht hat. In Mainz setzte sich der MSV an Spieltag drei mit 4:3 durch. Dabei führten die Gäste schon 2:0 und 4:1, ehe es nach der Mainzer Aufholjagd am Ende nochmal richtig dramatisch wurde und die Zebras mit Glück den ersten Dreier der Saison eintüten konnten. "Das war schon ein verrücktes Spiel, das uns Warnung genug für Samstag sein sollte", so Lettieri, der die Mainzer als "engagierten, lauffreudigen und auswärtsstarken Gegner" einschätzt. Eines ist klar: Nach dem eher enttäuschenden Ergebnis in Großaspach soll am Samstag ein Sieg her. Gerade weil die Konkurrenz an der Tabellenspitze alles andere als leichte Aufgaben vor der Brust hat und Lettieri auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hofft: "Und, auch wenn wir eigentlich nur auf uns gucken. Wenn wir am Samstag drei Punkte holen, sieht es doch wieder ganz gut aus."