Neumühler „Willkommenskultur“ gibt Hoffnung Die ersten Asylbewerber kommen am Samstag

NEUMÜHL · Das Wort "Willkommenskultur" machte mehrfach die Runde, als am gestrigen Dienstag über den kurzfristigen Einzug von etwa 100 Asylbewerbern im Bereich des ehemaligen St. Barbara-Hospitals in Neumühl informiert wurde, die wohl am Samstag zunächst im früheren Schwesternwohnheim des Krankenhauses eine vorübergehende Bleibe finden werden.

Nachdem zunächst das benachbarte frühere Schwesternwohnheim für Asylbewerber hergerichtet wurde, laufen die entsprechenden Bauarbeite im St. Barbara-Hospital selbst auf Hochtouren, so dass mit einem Bezug im März nächsten Jahres gerechnet wird.

Foto: Archivfoto: Terhorst

Thomas Sommer, für die Unterbringung von Asylbewerbern zuständiger Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg, und Reinhold Spaniel, Duisburgs Stadtdirektor und Sozialdezernent, sind überzeugt, dass die dreijährige Nutzung des Gebäudekomplexes als "Landesaufnahmeeinrichtung" von vielen Initiativen und Bürgern vor Ort begleitet wird, die sich für das Wohl der Hilfesuchenden einsetzen. Anders als im September, als eine städtische Informationsveranstaltung von Pro NRW und anderen Rechtspopulisten emotional aufgemischt wurde und letztlich abgebrochen werden musste, sei etwa durch die Arbeit und zahlreichen öffentlichen Aktionen des Initiativkreises Neumühler Erklärung eine Welle des Verständnisses und der Hilfsbereitschaft aufgebaut worden, die Hoffnung für die Zukunft mache.

Die Fakten sind klar: Die Unterbringung im St. Barbara-Komplex ist Landesangelegenheit und liegt nicht mehr in der Obhut und der Verantwortung der Stadt. Die Zahl der dort Untergebrachten wird allerdings auf das Aufnahmekontingent der Stadt angerechnet, ohne dass die Stadt dafür zahlen müsse. Die Nutzung des Neumühler Komplexes sei definitiv auf gut drei Jahre befristet, bestätigten Stadt und Land gemeinsam mit dem Investor, der Immobilien-Projekt-Gesellschaft (IPG), die Gebäude und Grundstück vom Bistum gekauft hat und dort in drei Jahren mit dem Bau von gut 150 aufgelockerten Wohneinheiten beginnen wird.

Betreiber der Asylbewerberunterkauft wird das Deutsche Rot Kreuz sein. Sowohl Investor als auch das DRK stünden für Seriosität, so Sommer und Spaniel. Gemeinsam mit Bürgern vor Ort werde man in den kommenden drei Jahr für eine Willkommenskultur des guten Miteinanders sorgen. In den vergangenen Wochen wurde zunächst das ehemalige Schwesternwohnheim wieder hergerichtet, um als zweckmäßig-ansprechende Unterkunft genutzt werden zu können. Dort werden ab Samstag dann insgesamt etwa 100 Asylbewerber eine vorübergehende Heimat finden, von sechs Tagen bis zu drei Monaten, ehe sie dann in anderen Städten untergebracht werden. Zwischenzeitlich werden die Arbeiten am "eigentlichen" Krankenhaus fortgesetzt, um dann ab März kommenden Jahren etwa 200 weiteren Asylsuchenden ein zeitliches Zuhause zu geben.

Die Anwohner wurden zwischenzeitlich von der Bezirksregierung und vom Investor informiert, die Unterkunft wird innen wie außen von einem seriösen Sicherheitsdienst begleitet, das DRK organisiert Betreuungsangebote und der Neumühler Initiativkreis wird in alle Maßnahmen eingebunden. Bis Ende 2017 soll Neumühl denen Schutz und Heimat bieten, die es dringend nötig haben.