Immer noch Letzter, aber ...: Der MSV ist wieder da!

Duisburg · Der MSV Duisburg hat die Partie gedreht und 2:1 gegen 1860 München gewonnen. Die Zebras sind jetzt mit den Löwen punktgleich. Nach einer nervenzerfetzenden Schlussphase bleibt die Frage, was Thomas Bröker wohl von der Torlinientechnik hält.

Joker und gewissermaßen Mann des Spiels: Thomas Bröker köpft zum 1:1.

Foto: Volker Nagraszus

Es war die Szene des Spiels: Abgesehen von den Münchner Fans fassen sich die meisten der 22.482 Zuschauer in der 74. Minute an den Kopf, dass nach Bohls Flanke der Kopfball des kurz zuvor eingewechselten Thomas Bröker zwar an den linken Innenpfosten, aber nicht ins Netz geht, sondern von 60-Keeper Ortega noch weggeschaufelt wird. Doch Schiedsrichter Siewer zeigt auf den Mittelpunkt; der Linienrichter hat ihm signalisiert: Der Ball war hinter der Linie. Duisburg steht Kopf vor — Glück? Egal! Der Münchner Anhang ist still. Zehn Minuten zuvor hatte ihr Spielmacher Liendl genug Zeit und Anlauf für einen satten Hammer aus 25 Minuten in den rechten oberen Winkel, der Ratajczak keine Chance ließ. Es wirkte wie die Strafe für das oft zögerliche, offensiv weitgehend harmlose Spiel des MSV.

Von Anfang an waren beide Teams vor allem auf Kontrolle aus. München hatte zu Beginn mehr Ballbesitz, doch der MSV stand weitgehend stabil, den ersten Torschuss der Sechziger nach knapp zehn Minuten hatte Ratajczak sicher. Eine wirklich große Chance haben die Zebras erst, als in der 36. Minute Obinna von rechts scharf in den Strafraum passt, Onuegbu aber knapp verpasst, weil er macht, was er in diesem Spiel ziemlich häufig macht: Er fällt.

Anfangs der zweiten Halbzeit hat der MSV etwas mehr Ballbesitz, aber keine nennenswerten Chancen. Wenn's mal schnell geht, kommt schnell auch der Ballverlust. Bis 60 das Tor aus dem Nichts schießt. Und dann die verrückte 74. Minute, als Bröker für Chanturia reinkommt und das Tor macht, mit dem sie in München vielleicht noch lange hadern werden.

Es kommt noch dicker für 60: Gelb-Rot für Degenek zehn Minuten vor Schluss. Eine Hereingabe von Feltscher kriegen die Gäste nicht geklärt und Obinna drückt den Ball in der 85. Minute zum 2:1 rein. Das Stadion steht kopf. Zwei Minuten später haut Onuegbu den Ball aus vier Metern nur unter die Latte; 60 vergibt in der Nachspielzeit eine Riesenchance nach einem Freistoß. Vorbei.

München und der MSV sind jetzt punktgleich, Paderborn steht nach dem 2:0 in Frankfurt mit zwei Punkten Vorsprung auf dem Relegationsplatz. Zwei Punkte. Noch vier Spiele.