Am vorletzten Spieltag der DEL 2-Hauptrunde taten sich die Pinguine schwer, konnten sich aber auf Schützenhilfe in den anderen Stadien freuen. Somit kommt es am Sonntag beim Duell mit den Ravensburg Towerstars zum Entscheidungsspiel um die direkte Playoff-Qualifikation.
Die Pinguine taten sich schwer, gegen die Wölfe ins Spiel zu kommen. Die Hausherren nutzen die Busbeine der Gäste aus, um das Tor von Felix Bick in den ersten 20 Minuten förmlich zu belagern. Elf zu vier Schüsse zur Pause sprachen eine deutliche Sprache.
Erst zum zweiten Drittel sollte der KEV mehr Spielanteile erkämpfen und in der 31. Minute sogar in Führung gehen. Die Nordamerika-Reihe um Torschütze Matt Marcinew, Jon Matsumoto und Josh MacDonald sorgte für Trubel vor dem Tor Michael Bitzers. Die Selber Verteidigung verlor die Zuordnung, die KEV-Stürmer behielten die Übersicht. Die Antwort der Wölfe sollte jedoch nicht allzu lange auf sich warten lassen. In der 36. Minute lief Fedor Kolupaylo einen Angriff über die rechte Seite und legte das Spielgerät auf den in der Mitte mitgelaufenen Colin Campbell ab. Der deutschkanadische Verteidiger netzte in Stürmer-manier auf der Stockhandseite Bicks zum Ausgleich ein.
Der Schlussabschnitt lebte von der Spannung. Beiden Teams merkte man an, dass sie nicht den entscheidenden Fehler begehen wollten. Doch in der 53. Minute war es dann doch passiert: Nach einer Strafe gegen Matsumoto, dauerte es nur 34 Sekunden, bis die Hausherren den Matchwinner erzielten. Rasmus Heljanko wartete, bis die Sicht von Bick verdeckt war, um einen präzisen Schuss ins kurze Eck abzugeben.
In der Schlussphase riskierten die Pinguine noch einmal alles und nahmen Bick für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Dies sollte zwei weitere Gegentore zur Folge haben. Erneut Heljanko in der 58. Minute mit dem 3:1 und in der Schlussminute Jordan Knackstedt auf Zuspiel des Finnen zum 4:1-Endstand.
David Trinkberger: „In Selb sind es immer schwere Spiele. Auf der nordamerikanischen Eisfläche haben wir ein bisschen gebraucht, um reinzukommen. Wir haben nach dem Führungstreffer das Spiel eigentlich im Griff und kassieren dann ein blödes Gegentor. Zum Ende hin entwicklte sich ein enges Spiel. Die Selber wollten es unter dem Strich dann aber einfach ein bisschen mehr und haben verdient gewonnen. Es ist bitter, dass wir die Chance einen großen Schritt Richtung direkter Playoff-Qualifikation nicht genutzt haben, dürfen uns aber auch nicht beschweren.“
Christian Kretschmann: „Mit einem Tor auswärts gewinnst du so ein Spiel nicht. Auch wenn die anderen Ergebnisse in unserem Sinne waren, hätten wir es dadurch heute vielleicht noch mehr gebraucht. Am Sonntag ist das Stadion ausverkauft und wir wissen, worum es geht. Wir wollen mit einem Sieg unter die Top Sechs.“
Zahlen zum Spiel: SEL – KEV 4:1 (0:0, 1:1, 3:0); Tore: 0:1 (30:01) Marcinew (Matsumoto, MacDonald), 1:1 (35:09) Campbell (Kulupaylo); Schüsse: 33:25; Strafminuten: 4:4; Zuschauer: 2267.