Verschiedene Wörterbücher der Jugendsprache, die Auskunft geben könnten, finden sich am Markt. Diese bilden allerdings auch oftmals ein klischeehaftes Bild dieser Sprache ab, das der Realität jugendlicher Sprechweisen nur kaum gerecht wird. Jugendsprache ist in stetigem Wandel begriffen und je nach Gruppe und Region unterschiedlich.
Als wesentliche Motive der Jugendsprache erscheinen Abgrenzung, Protest und Selbstdefinition bzw. Identitätsfindung. Die Kanalisierung von Emotionen, die ausgelebt unter Umständen fatale Folgen hätten, kann darüber hinaus der Jugendsprache zugute gehalten werden. Hinzu kommen, kreativ-innovative Aspekte, Neues, Absurdes und Witziges zu erfinden. Weitere kommunikative Vorteile der Jugendsprache: Sie ist ökonomischer und bequemer als die vielfach langatmige, verschnörkelte Standardsprache. Sie drückt subjektive Gefühle und Stimmungen besser aus als die um Objektivität und Sachlichkeit bemühte Standardsprache, und sie entkrampft die jeweilige Gesprächsatmosphäre und ist durch ihre weitgehende Regellosigkeit wesentlich flexibler als die steifere Standardsprache.
Trotz berechtigter Bedenken kann die Jugendsprache nicht für den vielzitierten Niedergang der deutschen Sprachkultur verantwortlich gemacht werden, da dies hieße Ursache und Wirkung zu vertauschen. Es ist darauf hinzuweisen, dass Jugendsprache zunächst einmal eine Reaktion auf gesellschaftliche Gegebenheiten und Zustände ist. Sie hält damit der modernen Medienlandschaft sowie dem ganzen sozialen Umfeld lediglich den Spiegel vor.
Welche Begriffe und Sprüche in unserer Region kursieren, würde uns schließlich interessieren. Daher rufen wir, das Stadt-Panorama, euch junge Leserinnen und Leser auf, diese samt allgemeinverständlicher Übersetzung zuzusenden: thorsten.vermathen @stadt-panorama.de. Eine Auswahl wird dann in Kürze hier veröffentlicht.