In der Facebookgruppe "Wir sind Kamp-Lintfort" postete eine Freundin der Familie daher einen Spendenaufruf und traf den hilfsbereiten Mitgliedern genau ins Herz. Alexandra Schramme, Steve Hamelmann und Christina Kerner von MoSt Pictures stellten sofort den Kontakt zur Familie her und erfuhren die ganze traurige Geschichte: Mit 14 Monaten fiel die kleine Anna-Maria in den Gartenteich. Die Reanimation war zwar erfolgreich, aber durch den Sauerstoffmangel hat das Gehirn so großen Schaden genommen, dass die Ärzte dem Gürkchen, wie die Eltern sie liebevoll nennen, nur eine 10%ige Chance gaben, aus dem komatösen Zustand zu erwachen.

Inzwischen sind zehn Monate vergangen. Anna-Maria befindet sich weiterhin im Wachkoma und ist an ein Beatmungsgerät angeschlossen. An guten Tagen schafft sie es bis zu sieben Stunden selbstständig zu atmen, doch das strengt die kleine Kämpferin an. "Uns wäre schon geholfen, wenn sie das Gerät nur noch nachts brauchen würde", setzt Vater Sven-Ole viel Hoffnung in die Therapie, in der Kinder wie Gürkchen das selbstständige Atmen wieder lernen können. Wie es dann weitergehen würde, darüber können auch die Ärzte keine Prognosen mehr abgeben, doch Mutter Maja ist sich sicher: "Es liegt dann an Anna, ob sie aufwacht."

Momentan ist es für die Eltern schwer einzuschätzen, was Anna-Maria von ihrer Umwelt wahrnimmt. Untersuchungen geben kaum Aufschluss, doch die Familie spürt, dass ihr Gürkchen etwas mitbekommt. Dementsprechend liebevoll ist auch ihr Zimmer gestaltet, im Bett passen die Lieblingsstofftiere auf sie auf, es läuft leise Musik. Das kleine Mädchen hat noch fünf Geschwister im Alter von 1 bis 7. Um den Familienalltag überhaupt bewältigen zu können, bekommen die Eltern Unterstützung von einem Pflegedienst. "Aber wir versuchen so viel wie möglich selbst zu machen", erzählt die Mutter.

Neben den Therapiekosten gibt es weitere finanzielle Belastungen: Das Haus muss umgebaut sowie renoviert werden und ein größeres Auto für den neuen, nicht klappbaren Rollstuhl wird benötigt. "Mit unserem Auto können wir Anna-Maria nicht mehr fahren, wir brauchen dringend einen größeren Wagen." Doch auch hier fehlt das Geld.

Als das Team von MoSt Pictures die ganze Geschichte erfahren und sich auch vor Ort ein Bild gemacht hat, steht fest: "Wir müssen helfen." Auf dem Kamp-Lintforter Nikolausmarkt wird daher ein Häuschen gemietet, um durch Waffel- und Plätzchenverkauf Spendengelder zu sammeln. Für die Organisation bleiben nur drei Tage, doch der Zusammenhalt in Kamp-Lintfort macht's möglich: "Wir haben so viel Unterstützung erfahren: Manche Mitglieder aus der Facebookgruppe spendeten Waffelteig, andere haben Plätzchen gebacken. Ein Bäcker brachte uns sogar noch Weckmänner vorbei", ist Alex Schramme von der Hilfsbereitschaft überwältigt. Und auch die Resonanz auf dem Nikolausmarkt ist riesig. "Wir hatten richtig lange Schlangen vor unserer Hütte und alle warteten gerne. Es gab sogar eine Dame, die den allerletzten Eimer Waffelteig kaufte", berichtet Steve Hamelmann und fügt hinzu: "Die Kamp-Lintforter können richtig stolz auf sich sein!" 3.000 Euro sind so zusammengekommen, mit denen ein Teil von Anna-Marias Therapie bezahlt werden kann. Doch auf diesem Erfolg ruht sich niemand aus. Im Gegenteil. Gemeinsam mit Christina Kerner haben Alexandra und Steve schon neue Pläne, um die Spendentrommel zu rühren.

Maja und Sven-Ole Olsen sind überwältigt. Der Schritt in die Öffentlichkeit war für die Familie nicht leicht, "man möchte ja nicht auf Mitleid machen". Doch die Herzlichkeit der vielen Helfer und Spender lässt zum Glück keine beschämenden Gefühle zu. Und mit Alex, Steve und Christina hat sich zudem eine Freundschaft entwickelt, die viel Kraft spendet.

Wenn auch Sie helfen wollen, können Sie auf folgendes Konto spenden:

Spendenkonto Anna-Maria-Olsen,

IBAN: DE84 354 500 001 101 058 459,

BIC: WELADED1MOR,

Sparkasse am Niederrhein,

Verwendungszweck: Kath. Gem. St. Martinus Anna-Maria Olsen