Der TV Jahn grüßt nach der unglücklichen 35:36-Pleite in Geistenbeck vom Tabellenende.
Die Vorzeichen sind eindeutig. Wenn am Samstagabend, 19.15 in der Sporthalle am GHZ, das Handball-Derby in der Verbandsliga auf dem Programm steht, muss Tabellenführer MTV Rheinwacht wohl oder übel mit der großen Favoritenrolle leben. Der TV Jahn kann es sich als Schlusslicht derweil in der Rolle des Underdogs relativ bequem machen. Pikant an der ganzen Sache: Der MTV, mittlerweile gespickt mit einer ganzen Reihe an ehemaligen Hiesfelder Spielern, hat natürlich viel mehr zu verlieren. Das liegt an der oberligatauglichen Besetzung des Kaders. Das liegt aber auch an der Erwartungshaltung, die im Umfeld des Vereins geschürt wird. Denn da wird nichts anderes als der Aufstieg und eine absolute Top-Platzierung erwartet. Vom Derbysieg mal ganz zu schweigen.
MTV-Coach Burkhard Bell hat das natürlich längst registriert, hofft aber weiterhin, dass man seiner neu zusammengewürfelten Truppe noch ein wenig Zeit zur Entwicklung einräumt. Bell: "Unser Auftrag ist der Aufstieg und wir wollen unter die ersten Drei. Die Mannschaft hat einen Schritt nach vorne gemacht und wir sind aktuell voll im Soll." Den TV Jahn sieht Bell besser als es die Tabelle momentan aussagt. "Sie haben gute Ergebnisse geholt, hatten natürlich aber auch viel Pech. Und sie haben in Oppum gewonnen, und das ist wahrlich nicht einfach, wie wir leider wissen." Das Spiel gewinnt, glaubt Bell, wer als erstes seine Nerven in den Griff bekommt: "Dieses Spiel war in den letzten Jahren ja stets brisant. Aber wir müssen klar bleiben und dürfen uns nicht zu sehr von den Emotionen leiten lassen."
Im Mühlendorf freut man sich auf das Match gegen die Spieler Enders, Tuda, Schwengers und Reede, die allesamt vergangene Saison noch in lila auf dem Parkett standen. "Das ist für uns natürlich auch deswegen ein besonderes Spiel. Wir kennen uns gut untereinander, die Hütte wird schön voll sein und dementsprechend sind natürlich alle top motiviert. Wir wollen unsere kleine Außenseiterchance so gut wie möglich nutzen", berichtet Jahn-Coach Werner Schwarzenberg. Vor allen Dingen über das Tempospiel will Schwarzenberg zum Erfolg finden. "Wir setzen auf den schnellen Ball. Wenn das MTV-Bollwerk einmal steht, wird es schwierig für uns."