Die Belloboxen, die großen Müllsammelaktionen, die Schulaktion Clean ist cool, Wohnungslose, die ihre Lieblingsplätze aufräumen ... der Verein Clean up ( zu deutsch: aufräumen) hat in 22 Jahren einiges bewirkt und merklich für das Thema Sauberkeit im öffentlichen Raum sensibilisiert. Der neue Vereinsvorsitzende Jakob Langen, 30, und sein Team aus zehn jungen Unternehmern, Unternehmerinnen und Führungskräften aus Mönchengladbach wollen das Vereinsziel jetzt erweitern und neue Wege einschlagen. Clean up 2.0 hat neben der reinen Sauberkeit der Stadt auch die Unterstützung von Initiativen im Sinn, die sich um mehr Lebensqualität in ihrem Quartier kümmern. „Wir wollen nicht selber sauber machen, das kostet sehr viel Geld und dafür ist auch die mags verantwortlich. Hilfe zur Selbsthilfe ist unsere Mission“, sagt Jakob Langen, „wir wollen Aktivator und Unterstützer für Initiativen sein“.
Clean up wolle seit jeher Projekte fördern, die Bürger zum Saubermachen animieren und auf positive Art ihre Eigenverantwortung vermitteln. „Das wollen wir immer noch“, so Langen, aber man wolle jetzt nicht mehr nur auf Sauberkeit gucken. „Wir glauben, dass wenn wir die Stadt um 20 Prozent sauberer bekommen, es nicht zu 20 Prozent mehr Attraktivität führt.“ Deshalb habe man sich gedacht, wenn das Ziel doch sei, ein lebenswerteres Mönchengladbach zu fördern, was brauche man dafür?
Clean up hat sich mit der Stadt ausgetauscht und die Quintessenz der Gespräche war: Eine lebenswerte Stadt ist da, wo verschiedene Dinge im Quartier zusammenkommen. Das könne neben Sauberkeit zum Beispiel auch Sicherheit oder Begrünung sein und sei am Ende auch immer die Aktivität von Menschen.
In den Stadtteilen, wo bereits Initiativen aktiv sind, will Clean up unterstützen. Dabei könne es zum Beispiel um Geld gehen, aber auch um Netzwerke, Social Media, Konzepte und Vermarktung. „Wenn die Menschen in anderen Gebieten davon erfahren, nehmen sie sich solche Initiativen vielleicht zum Vorbild und werden auch aktiv“, hofft Jakob Langen. Schließlich gehe es auch um die „Vermarktung“ solcher Aktivitäten. Ein gutes Beispiel sind für ihn die Geneickener und ihre Aktivitäten für den Maarplatz. Aber auch die untere Hindenburgstraße, wo der eine oder andere Vorstoß der Anlieger zum Teil auch an der Verwaltung gescheitert sei. „Dort gibt es keinen Leerstand, aber trotzdem wird die Gegend von vielen als negativ empfunden“, so Langen. Anregungen die zu weniger Sammelsurium, mehr Begrünung und mehr Vereinheitlichung des Straßenbildes führten, könnten das Image stark verbessern, findet er. Clean up könne da einen guten Vermittler zur Stadt geben, da der Verein ohnehin in ständigem Austausch mit Stadt, Quartiersmanagement und Stadtteilkoordination sei. „Pacemaking“ (zu deutsch Tempo machen) sei da das Stichwort.
Seit Kurzem ist Clean up auch mit der Hochschule Niederrhein in Sachen Stadtentwicklung im Gespräch.
Kontakt:
Initiativen, die eine klare Idee zur Verbesserung ihres Stadtteils haben und sich aktiv einsetzen wollen, können über info@clean-up-mg.de mit dem Verein ins Gespräch kommen.