Lebenshilfe und CVJM eröffnen neues inklusives Jugendzentrum in Bonnenbroich-Geneicken „Wir tun es!“

Mönchengladbach · Am Montag haben die Lebenshilfe Mönchengladbach e. V. und der CVJM Rheydt-Mitte ein neues inklusives Jugendzentrum eröffnet. Gemäß dem Leitbild „Teilhabe statt Ausgrenzung“ soll der Standort in Bonnenbroich-Geneicken einen Raum bieten, in dem junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen Freizeit erleben und Teilhabe im Alltag leben können. Ein in Mönchengladbach so noch nicht dagewesener, offener und wegweisender Ansatz.

Das neue inklusive Jugendzentrum von Lebenshilfe e.V. (Geschäftsführer: Özgür Kalkan, l.) und CVJM (Vorsitzender: Wolfgang Roloff) ist eröffnet. Die Leitung hat Viktoria Koch (r. im Social-Media-Raum). Fotos: Petra Käding

Foto: Petra Käding

Das Haus auf der Welfenstraße 10 wird schon seit vielen Jahren als Jugendzentrum genutzt, erklärt Wolfgang Roloff, Vorsitzender vom Christlichen Verein Junger Menschen Rheydt-Mitte. Der CVJM hat 2020 den Standort von der Kirche übernommen und einen Anlaufpunkt in dem sehr heterogen bewohnten Quartier etabliert. Angebote an sechs Tagen die Woche ziehen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an, aber auch „Junggebliebene“ wie etwa die eingeschworene „Darts-Gruppe“. Im Kern ist das Jugendzentrum eine Anlaufstelle für „Kinder und Jugendliche, die eine Schlafstätte, aber kein Zuhause haben“ – und das soll es auch bleiben, nur, dass es ab sofort noch inklusiver wird, denn die Lebenshilfe und der CVJM machen nun „gemeinsame Sache“.

„Das Haus, die Räumlichkeiten, der ‚Grundstock‘ – das passt alles wie die Faust aufs Auge“, freut sich Lebenshilfe-Geschäftsführer Özgür Kalkan und erklärt, dass die Lebenshilfe schon lange das Ziel hat, seine inklusive Jugendhilfe zu erweitern. „Offene Jugendzentren gibt es viele“, sagt er, „aber wenig, wo sich die Kinder auch unter der Woche treffen können, mit großen Räumen, Barrierefreiheit, Fachkräften“... – und vielen jugendgerechten Angeboten. So wird es im inklusiven Jugendzentrum Angebote von Mal- und Tanzworkshops über Kickern und Boxen, bis hin zu Musikschule und einem Social-Media-Raum geben. „Medienerziehung ist ganz wichtig“, betont Viktoria Koch, die, unterstützt von einem rund 35-köpfigen Team aus Übungsleitern und Ehrenamtlichen, das Jugendzentrum leitet. „In Stein gemeißelt“ ist das Angebot nicht. Die jungen Menschen werden als „Experten ihrer eigenen Lebenswelt“ begriffen und gestalten das Angebot aktiv mit. Das gilt auch für den Namen des Jugendzentrums.

Ob es möglicherweise Spannungen oder Probleme geben könnte, wenn die „Neuen“ (mit Beeinträchtigung) auf die „Alteingesessenen“ im Jugendzentrum treffen – das ist hier kein Thema. „Vorurteile entstehen, wo man keine Erfahrungen gemacht hat“, so Kalkan. „Es ist unsere Aufgabe, die zusammenzubringen, und wo es hapert, aufzuklären.“ Ausgeschlossen wird hier jedenfalls keiner, es ist ein offener Treffpunkt für alle, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Beeinträchtigung.

„Probieren geht über studieren“, so Kalkan. „Nicht probieren“, sagt Roloff, „wir tun es!“ Dass sie „es tun“ können, verdanken Lebenshilfe und CVJM übrigens der Unterstützung der Stadt, der Stadtsparkasse, der Stiftung Dein Zuhause hilft und der Aktion Mensch.

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