Feier am 31. August bei „Queers an der Niers“ 25 Jahre LesLie in Gladbach

Mönchengladbach · 25 Jahre LesLie e.V., das ist ein Vierteljahrhundert voller Engagement, Unterstützung und Sichtbarkeit für lesbische Frauen in Mönchengladbach. Zum Jubiläum lädt der Verein zum Mitfeiern und Hereinschnuppern ein.

Ursula Renett und Heike Kivelitz, Vorstand und Gründungsfrau von LesLie e.V., beim diesjährigen CSD in Mönchengladbach.

Foto: LesLie e.V.

Als der Verein LesLie e.V. vor 25 Jahren gegründet wurde, gab es den Ausdruck „queer“ noch nicht. LesLie steht für „Lesbische Liebe“. Seit 1999 hat sich der Verein als wichtige Anlaufstelle und Netzwerk für lesbische Frauen etabliert.

Heike Kivelitz, LesLie-Gründungsfrau und 1. Vorsitzende, blickt zurück auf die Anfänge und die Entwicklung einer lesbischen „Subkultur“ in Mönchengladbach: „Anfang der Achtziger Jahre gab es in Mönchengladbach an der Kneipentür ein Fensterchen, durch das geschaut werden konnte, wer denn da rein wollte. Und es kamen nur Menschen rein, die bekannt waren oder mit bekannten Menschen kamen. Langsam kamen weitere Kneipen dazu und die hatten dann kein Fensterchen mehr.“

Heute sei die Gesellschaft ein ganzes Stück weiter. „Wir haben viel erreicht und sind trotzdem noch lange nicht am Ziel“, so Kivelitz. „Und genau darum braucht es aktive queere Menschen, braucht es die queeren Zentren, braucht es unser Engagement.“

Und so bietet LesLie e.V. heute nicht nur einen sicheren Raum für Austausch und Begegnung, sondern setzt sich auch weiter aktiv für die Rechte und Akzeptanz von Frauen ein. Durch verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Aufklärungskampagnen leistet der Verein einen wertvollen Beitrag zur Förderung von Toleranz und Gleichstellung in der Gesellschaft.

„Junge Lesben leben heute in Vorstadtsiedlungen, haben Kinder und am Ende die gleichen Probleme, wie heteronormativ lebende Familien auch. Diese Lesben haben gar keine Zeit mehr für Aktivitäten in unserer Community und manche auch gar kein Verständnis für unseren Kampf denn die jungen Frauen kennen keine Grenzen dessen, was sie tun können“, erklärt Kivelitz.

Deshalb sei die Community aber keineswegs angekommen oder der Kampf zu Ende...

„Nein, das ist er nicht. Jede, die in den sozialen Medien unterwegs ist, weiß, wie die neue Homophobie aussieht. Da schreibt selten jemand ‚Dreckslesbe‘, stattdessen kommt immer häufiger die Aufforderung, dass wir gefälligst nicht sichtbar sein sollen. ‚Immer und überall Regenbögen, verschwindet, macht es so, wie in den Achtzigern, da haben wir euch auch nicht gesehen!’ Das hat uns tatsächlich jemand geschrieben. Immer häufiger formulieren Bürger diese rechten Narrative, denn nichts anderes ist das: Zu viel Regenbogen, Kinder müssen vor uns geschützt werden, zu sichtbar, zu präsent…….rechte Hetze. Und das ist viel schlimmer als in den 80ern. Da schließt sich der Kreis.“

In einer Zeit, in der LGBTQ+ Rechte weltweit immer wieder unter Druck geraten, bleibe der Verein ein Leuchtturm der Solidarität und ein unverzichtbarer Teil der Mönchengladbacher Gemeinschaft.

Am 31. August, feiert LesLie e.V. sein Jubiläum ab 16 Uhr im Queeren Zentrum „Queers an der Niers“, Wallstraße 3, mit einem Rückblick auf 25 Jahre Vereinsarbeit, Gastbeiträgen von Politikern und Mitgliedern anderer queerer Vereine, Essen, Trinken und Beisammensein. Eingeladen sind alle Interessierten, die mitfeiern möchten. Dabei spielen Orientierung und Geschlecht keine Rolle. Um Anmeldung bis zum 15. August per Mail an vorstand@leslie-mg.de wird gebeten. Info unter www.leslie-mg.de

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