Rheinfähre zwischen Langst-Kierst und Kaiserswerth Bommers will Fährbetrieb erhalten

Langst-Kierst · In die Diskussion um die Zukunft der Rheinfähre zwischen Meerbusch-Langst-Kierst und Düsseldorf-Kaiserswerth hat sich nun auch Meerbuschs Bürgermeister Christian Bommers eingeschaltet.

Bürgermeister Bommers bei einem Besuch auf der Fähre im Jahr 2022 mit Fährmann Hajo Schäfer (l.) und dessen Vater Hans.

Foto: Stadt Meerbusch

„Die Fähre ist eine historische Verbindung über den Rhein, deren Ursprung bis ins Mittelalter hinreicht“, so Bommers. „Auch 23 Jahre nach der Eröffnung der A44-Brücke hat die Fähre zumindest von ihrem ideellen Wert nichts eingebüßt.“ Die Verbindung sei sowohl für Meerbusch als auch für Düsseldorf touristisch interessant, für links- und rechtsrheinische Radrouten sei sie ein beliebter Verknüpfungspunkt mit Erlebniswert. Für die Meerbuscher Schüler, die täglich zum Unterricht im Kaiserswerther Suitbertus-Gymnasium über den Rhein pendeln, sei die Schiffsverbindung das ideale Verkehrsmittel auf dem direkten Weg zum Unterricht. „Ein mögliches Ende der Fähre wäre ein herber Verlust.“ Die Stadt wirbt deshalb bereits seit einiger Zeit auf Citylight-Plakaten an den Meerbuscher Bushaltestellen für Fährüberfahrten („Der schönste Weg, die Seiten zu wechseln!“) und hat auch auf der Fähre selbst eine Werbefläche gemietet, um Solidarität zu zeigen. In den Willkommenstaschen der Stadt für Neubürger wurden Fährgutscheine verteilt. Seit 2022 hatten sich Bommers und der städtische Wirtschaftsförderer Stephan Benninghoven mehrfach mit Eigentümer Hajo Schäfer über die wirtschaftliche Lage des Fährbetriebs und Möglichkeiten der Hilfe ausgetauscht. „Auf die angespannte Personalsituation in der Branche haben wir als Stadt freilich keinen Einfluss“, so Meerbuschs Bürgermeister.

Gleichwohl möchte Bommers nichts unversucht lassen, um den Fährbetrieb zu unterstützen. Damit die Fähre auch zuküftig zwischen Langst-Kierst und Kaiserswerth verkehrt, hat er sich deshalb mit seinem Amtskollegen aus der Landeshauptstadt, Dr. Stephan Keller, ausgetauscht. Beide setzen sich für den Erhalt der historischen Fährverbindung ein und haben nun die Rheinbahn in die Diskussion um den Erhalt eingeschaltet. „Wir haben bereits die Rheinbahn gebeten, zu prüfen, ob sie den Fährbetrieb künftig übernehmen und diese traditionelle Verbindung so langfristig sichern kann“, so Keller. Bommers betont: „Wir wollen nichts unversucht lassen!“ Meerbuschs Bürgermeister hofft, dass möglichst rasch eine Lösung gefunden werden kann.

Die aktuellen Eigentümer machten unter anderem die angespannte Personalsituation für ein Ende des Fährbetriebs verantwortlich. Eigentümer Hajo Schäfer kündigte an, zum Jahresende die Schiffsverbindung einzustellen, sollte er vorher keine Fährmänner oder keinen Käufer für sein Unternehmen finden.