Am 15. August geht es für Antonia Dobrindt los und die Vorfreude ist schon groß bei der 16-Jährigen: „Ich freue mich total darauf, in den USA zu sein und Deutschland dort zu repräsentieren“, sagt sie und betont, dass gerade die Rolle als Jugendbotschafterin sie von Anfang sehr gereizt habe, komme dem Auslandsjahr dadurch doch eine noch größere Wichtigkeit zu. „Ich glaube auch, dass ich in dieser Funktion noch mal ganz anders auf die Leute vor Ort zugehen kann“, so die SMG-Schülerin.
Aufmerksam geworden ist Antonia Dobrindt auf das Parlamentarische Partnerschaftsprogramm durch den Artikel im Extra-Tipp über Louisa Schiffer, die sich vor zwei Jahren als Jugendbotschafterin aus Meerbusch auf den Weg in die USA gemacht hatte. Mit der hat sich die 16-Jährige inzwischen schon ausgetauscht – was auch nahelag, schließlich besuchen beide jungen Frauen gemeinsam das Städtische Meerbusch-Gymnasium und beide sind beziehungsweise waren während ihres Auslandsaufenthalts im US-Bundesstaat Wisconsin untergebracht. „Louisa hat nur ein Örtchen weiter von dem Dorf gelebt, in dem ich wohnen werde“, erzählt Antonia.
Ihre Gastmutter in dem kleinem Städtchen Richland Center wird eine örtliche Pfarrerin sein, mit der Antonia Dobrindt schon im regen Dialog steht. „Wir haben bereits über Facetime miteinander gesprochen und sie hat mir alles gezeigt, ihr Haus und die Straße“, so die Schülerin. Zu Beginn ihres USA-Aufenthalts werde sie mit ihrer Gastmutter auch gleich in den Urlaub aufbrechen, da diese ihr gerne möglichst viel von ihrem Heimatland zeigen wolle. Auch Besuche bei der Familie ihrer Gastgeberin in Tennessee und Idaho sind im Laufe des Jahres geplant. Dazwischen wird Antonia als Schülerin die Richland Center High School besuchen und an möglichst vielen Aktivitäten teilnehmen. So plant die Osteratherin unter anderem, im Chor mitzusingen und an dessen Fahrt nach New York teilzunehmen. Auch in eine Band will sie vielleicht. Im Winter würde sie zudem gerne auch mal Cheerleading ausprobieren und Ballett möchte sie in ihrer US-Heimat auch gerne weiter machen – vor Ort gibt es hier gleich zwei Schulen. Antonias Gastmutter organisiert aktuell schon fleißig die Teilnahme an den entsprechenden Kursen und Angeboten.
Das gemeinsame Seminar in Washington mit den anderen PPP-Teilnehmern inklusive Sightseeing wurde allerdings leider abgesagt – was wohl auch an der derzeitigen politischen Situation in den USA liegt, wie die Beteiligten durchblicken lassen. Generell seien die ganzen Abläufe komplizierter geworden, Zuständigkeiten hätten sich geändert und auch die Ausstellung der Visa sei nicht ganz unproblematisch gewesen, berichtet der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling, der das PPP für den Wahlkreis betreut. „Die angespannten transatlantischen Beziehungen gehen leider auch am Programm nicht spurlos vorbei“, sagt er. Antonia Dobrindt zeigt sich von der aktuellen politischen Lage aber nicht eingeschüchtert. „Ich will da ganz unvoreingenommen reingehen. Darüber hinaus sind wir aber auch im Bewerbungsprozess schon gut auf das Thema vorbereitet worden“, so die 16-Jährige.
Mehrere Bewerbungsstufen musste die Osteratherin wie schon ihre Vorgänger durchlaufen, um letztlich für das Programm ausgewählt zu werden. Einzelinterviews, Gruppendiskussionen, eine Präsentation und ein Englisch-Test waren etwa zu bewältigen. Dass Antonia Dobrindt am Ende die vierte Meerbuscher Schülerin in Folge ist, die aus dem Wahlkreis in die Vereinigten Staaten entsandt wird, verdeutliche einerseits das verstärkte Interesse aus Meerbusch an dem Programm, andererseits aber auch den Umstand, dass sich nach wie vor hauptsächlich Mädchen für das Stipendium bewerben, so Ansgar Heveling.
Bürgermeister Christian Bommers zeigte sich „stolz, dass sich unsere Meerbuscher Bewerberinnen in den letzten Jahren regelmäßig durchsetzen konnten“. Auch von der Vorbereitung Antonia Dobrindts auf das Auslandsjahr war Bommers beeindruckt. „Ich hoffe, dass es ein schönes Abenteuer für dich wird“, sagte er an die Jugendbotschafterin gerichtet und überreichte ihr noch zum Abschied ein kleines Präsent.