Spaßorientierte Leseförderung: Für Bernhard Hoëcker ist das kein Widerspruch. Mit viel Witz und guter Laune engagiert er sich für eine ernste Sache: die Lesefähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Zusammen mit 15 weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern wurde er dafür in Berlin mit dem Deutschen Lesepreis geehrt. Der mit insgesamt 25 000 Euro dotierte Preis honoriert herausragenden Einsatz für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in den Kategorien individuelles und kommunales Engagement, Sprach- und Leseförderung in Kitas und in Schulen sowie Leseförderung mit digitalen Medien. Unter den Preisträgern sind auch zwei Projekte aus NRW. In der von dem Deutschen Städtetag und der Deutschen Fernsehlotterie geförderten Kategorie „Herausragendes kommunales Engagement“ hat sich die Johanniter Hilfsgemeinschaft Meerbusch mit ihrem Projekt „Johanniter Lesehund“ den 3. Platz gesichert. Dr. Irene von Seebach, Kinder- und Jugendärztin und Projektleiterin: „Das ist eine fantastische Anerkennung unserer ehrenamtlichen Arbeit – und zugleich eine starke Motivation, das Projekt in der Region auszuweiten, damit noch viel mehr Kinder ihre Lesekompetenz mit Hilfe der tierischen Zuhörer verbessern können.“
Bislang haben bundesweit über 900 Kinder an dem Projekt „Johanniter Lesehund“ teilgenommen, davon alleine in Meerbusch 206. Derzeit besuchen 22 Mensch-Hund-Teams jede Woche insgesamt 66 Kinder mit Lese-Förderbedarf in ihrer Grundschule und schenken ihnen Zeit, um in ruhiger geschützter Atmosphäre „ihrem“ Lesehund vorzulesen.
Rund 300 geladene Gäste, darunter auch die prominenten Lesebotschafterinnen und Lesebotschafter Jella Haase, Vivian Perkovic, Camilla Renschke, Melanie Raabe und Oliver Mommsen, feierten in Berlin die festliche Übergabe des Deutschen Lesepreises an insgesamt 16 Personen und Einrichtungen. Diese wurden aus über 400 Einreichungen von einer Jury ausgewählt. „Auch in diesem Jahr haben wir Menschen und Projekte ausgezeichnet, die das Bild des Lesens um viele Facetten erweitern und reicher machen. Lesen zu können ist die Grundlage für einen gelungenen Alltag, für Erfolge in Schule und Beruf sowie demokratische Teilhabe. Beim Deutschen Lesepreis ehren wir diejenigen, die aktiv daran arbeiten, Chancen für andere zu ermöglichen“, zieht Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Bilanz. Astrid Kießling-Taskin, Vorständin der Commerzbank-Stiftung, ergänzt: „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen mit vielen nachahmenswerten Projekten, dass Lesen Spaß macht und das eigene Leben bereichert.“ Der von der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung ins Leben gerufene Preis wird unterstützt von Schirmfrau und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth sowie den weiteren Kategoriepartnern Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH und PwC-Stiftung.
Die Preisverleihung im Humboldt Carré in Berlin fand im feierlichen Rahmen statt und wurde von Lesebotschafterin Mona Ameziane moderiert. Schirmfrau und Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Lesen gehört zu den wichtigsten Kernkompetenzen mündiger Bürgerinnen und Bürger. Diesem Ziel haben sich die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Lesepreises aus voller Überzeugung verschrieben. Mit ihren beispielgebenden Initiativen schärfen sie das Bewusstsein für den Wert des Lesens und stärken so insgesamt die Lesekultur in Deutschland – und das verdient unseren größten Dank und Respekt.“