Klaus-Dieter und Monika Will fiebern ihrem Schützenfest in Clörath-Vennheide entgegen. Mit ihrem Königshaus werden sie am Donnerstag in den Schützenfestreigen in den fünf Honschaften starten, denn nach der Fronleichnamsprozession beginnt an der Schießanlage Meier am Reiherweg mit dem Jugendtag das Schützenfest der St. Johannes-Schützengesellschaft von 1662. Das Gelände fungiert in diesem Jahr außerdem als königliche Residenz und ist als feste Burg des 72-jährigen früheren IT-Managers prächtig geschmückt. Als langjähriger Geschäftsführer der Bruderschaft ist der kurz KDW Gerufene als Garant für Verlässlichkeit seinem Schützenvolk kein Unbekannter.
Während das vielgereiste Königspaar seine Ministerpaare Klaus und Sabine Meier sowie Marco Gotzes mit Kirsten Elshoff und seinen Königsoffizier Marcus Herold selbst auserwählt hat, wird es erst am Fronleichnamstag erfahren, welche Prinzen oder Prinzessinnen ihm zur Seite stehen. Denn die Majestäten der Jung-, Schüler- und Kinderschützen werden traditionell am ersten Festtag ermittelt, der auch sonst ganz im Zeichen des Vereins und seiner Jugend steht.
Erst am Freitag um 20 Uhr beginnt mit dem Setzen des Schützenbaumes an der Festhalle auf Clörath das offizielle Programm. Um 20.30 Uhr wird es erstmals einen Fassanstich geben, bevor DJ Yeti unter dem Motto „Clörath brennt“ im Zelt für Stimmung sorgt.
Am Samstag gedenken die Schützen dann in Uniform der Verstorbenen am Clörather Missionskreuz (15.30 Uhr), bevor es über die Felder ins benachbarte Anrath geht. Dort feiern die Schützen in der St. Johannes-Kirche ihren Festgottesdienst mit Pfarrer Markus Poltermann um 17 Uhr. Zum Festplatz zurückgekehrt wird ab 19.30 Uhr getanzt und gefeiert.
Einer der Höhepunkte des Festes für die Bevölkerung ist dann am Sonntag die Parade auf der Vennheide mit Abordnungen zahlreicher befreundeter Vereine. Um 9.30 Uhr marschieren die Schützen unter dem Kommando von General Burkhard Meifert auf, im Anschluss wird der Große Zapfenstreich gespielt. Beim Frühschoppen können sich die Schützen dann von den Strapazen erholen und zugleich werden verdiente Schützen ausgezeichnet. Nach der Abendparade (18.15 Uhr) auf der Vennheide geht es wieder ins Festzelt. Hier steht der Königsgalaball mit rauschenden Ehrentänzen und zahlreichen Gästen ganz im Zeichen des Königspaares.
Etwas Wehmut wird sich bei den Schützen am Montag breitmachen. Erstmals seit dem Wiederaufleben des Schützenbrauchtums 1975 treffen sich die Schützen direkt am Schießplatz, um den Nachfolger des amtierenden Königspaares zu ermitteln. Für den traditionellen Umzug konnten die Johannes-Schützen keine Musikkapelle mehr verpflichten, so dass der gewohnte Umzug ausfallen muss. Bei vielen Schützenvereinen wird es mittlerweile zur Kunst für die Tage unter der Woche eine spielfähige Musik zu finden.
Gleichwohl muss Ordnung sein, so dass regimentsspieß Daniel Ricken um 15.15 Uhr am Schießplatz antreten lässt und seinen Appell durchführt. Hier werden auch die großen und kleinen Verfehlungen des Festes geahndet, die aber sicher nicht den Schützen, sondern der Clörather Hexe anzulasten sind. Doch zunächst einmal steht um 16 Uhr der Königsschuss mit anschließender Krönung und Gratulation an. Ins Amt kommt die Majestät für 2025 allerdings traditionell erst später, so dass Klaus-Dieter und Monika Will mit ihrem Königshaus die Saison noch ganz entspannt genießen können.
Im Nachgang zum Fest treffen sich die Schützen eine Woche später zur gemeinsamen reinigung des Festplatzes am 8. Juni. Mittlerweile ist auch die Hexe den Häschern ins Netz gegangen. Ihr wird dann anschließend der Prozess gemacht und das Urteil durch Verbrennen ausgeführt. Damit sind dann aber auch alle Verfehlungen der schützenbrüder und-schwestern während des Festes vergessen.