Thema „Inklusion“ beim Schiefbahner ‚MeinFest‘ Hand in Hand für Inklusion

Schiefbahn · „Hand in Hand für Inklusion“ - so lautet das Motto des mittlerweile 15. „MeinFest“ in Schiefbahn. Mit stolzen 57 Aktionen in der Kinder-Rallye wird den Kids auch wieder einiges geboten.

Beim ‚MeinFest‘ packen wieder alle mit an und freuen sich auf ein großes Fest unter dem Titel „Hand in Hand für Inklusion“. Foto: Grammatikou

Foto: Kellys Grammatikou

„Mehr geht auch fast nicht mehr“, fasst es ein sichtlich gut gestimmter Rainer Höppner, 1. Vorsitzender der Schiefbahner Werbegemeinschaft, zusammen. „So viele Attraktionen für Kids hatten wir noch nie und irgendwann stoßen wir auch an unsere Grenzen.“ Doch er freut sich, denn die große Anzahl an Attraktionen und Teilnehmern zeugt nur davon, wie gut nicht nur das Fest in Schiefbahn angenommen wird, sondern auch wie viel Herzblut alle Protagonisten in das Fest stecken. „Ein Fest von Schiefbahnern für Schiefbahner“, fasst es Rainer Höppner zusammen. Dabei ist das nicht mal so richtig, denn das Fest zieht wahrlich unzählige Menschen auch aus der Umgebung an.

Ging es im letzten Jahr beim Fest noch um das Thema „Demenz“, steht nun Inklusion als große Überschrift über dem „MeinFest“. „Wir wollen mit dem Fest in die Köpfe und Herzen der Menschen - denn Menschen mit Beeinträchtigungen gehören nicht an den Rand, sondern in die Mitte der Gesellschaft“, sagt Höppner. Jeanette Gniot vom Schiefbahner Quartiersmanagement stimmt zu. „Menschen mit Beeinträchtigungen nimmt man kaum wahr. Sie leben in ihrer eigenen Blase und werden oft von der Gesellschaft nicht erkannt“, sagt sie.

Sie war es schließlich auch, die sich mit dem Thema bei der „Aktion Mensch“ und dem LVR beworben und gewonnen hatte. Der LVR unterstützt das Fest somit nicht nur mit 5 000 Euro, sondern bringt auch gleich noch Bands, behindertengerechte Toiletten und allerlei Spiele mit (Infos dazu im Artikel auf Seite 7)

Bei der Vorstellung des Programms auf der Pressekonferenz war auch das Stadtmarketing, hier Sigrid Wensierski, nebst Behindertenbeauftragen Hans Lehmann und Bürgermeister Christian Pakusch vor Ort. Pakusch selbst lobt nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch das Fest, das in der Vergangenheit immer viele Menschen zusammengebracht habe. „Schiefbahn ist liebenswert und lebenswert“, so der oberste Bürger weiter. Es zeige auch, so Pakusch, dass es nicht eine externe Agentur bräuchte, um ein gelungenes Fest auf die Beine zu stellen - damit spielte er auf die Wirren beim Cityfest in Willich an (der Extra-Tipp berichtete). Angesprochen im Kontext Inklusion darauf, dass es in Willich immer noch zu wenig barrierefreie Wohnungen gäbe, sagte Pakusch: „Das stimmt leider. Der Geschosswohnungsbau - auch barrierefrei - ist in den letzten Jahren vernachlässigt worden. Auch mit Blick auf den demografischen Wandel - es ist ein schwieriges Thema, das man jetzt angehen müsse.“ Bei einem sei er sich aber sicher: „Am 23. Juni scheint die Sonne.“

Damit es ein buntes und rundes Fest für alle sein wird, haben sich alle Teilnehmer auch wieder einiges einfallen lassen. Rund um die Kirche wird sich das Gesundheitsnetzwerk Schiefbahn mit seinen Partnern präsentieren. Auf dem Hubertusplatz wird die Bühne stehen, auf der den ganzen Tag ein buntes Musikprogramm, aber auch viele Informationen zum Thema Inklusion diskutiert werden. Eine Gebärdendolmetscherin wird entsprechend das Programm für Menschen mit Beeinträchtigungen übersetzen. Ebenso gibt es das größte kleinste Riesenrad von Willich auf dem Hubertusplatz, die „Ninja-Wall“ für alle kleinen Ninjas, die Hubertusschule präsentiert ihr Musical, es gibt Entenangeln, große und kleine Dartscheiben, man kann sich in einem „Altersanzug“ bewegen, Zauberer Wolfelino, Stelzenläufer Konfettis und vieles mehr. „Es ist wirklich ein mit Herzblut organisiertes Fest und wir freuen uns auf viele Kinder“, fasst es Rainer Höppner zusammen.