Jüdisches Leben Gedenkstätte wird unterstützt

Viersen (red) · An der Rektoratstraße 10 in Viersen soll eine Gedenkstätte für jüdisches Leben in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach-Viersen entstehen (der Extra-Tipp berichtete). Jetzt wurde dazu eine Ausstellung der rekonstruierten Synagoge Dülken eröffnet. Die Stadt Mönchengladbach wird die Gedenkstätte finanziell unterstützen.

Franciska Lennartz (Projektleiterin zukünftige Gedenkstätte Viersen) und Stefan Vander (Vorstand Bürgerstiftung Stadtsparkasse Viersen), haben die Ausstellung eröffnet.

Foto: Lennartz​

Franciska Lennartz, Projektleiterin der zukünftigen Gedenkstätte Viersen, und Stefan Vander, Vorstand der Bürgerstiftung der Stadtsparkasse Viersen, haben jetzt die Ausstellung der rekonstruierten Synagoge Dülken im Foyer der Sparkasse in Viersen, Hauptstraße 91, eröffnet.

Die jüdische Kultur wird mit dem von einem 3-D-Drucker produzierten Schnitt-Modell der zerstörten Synagoge lebendig und quasi zum Greifen nach. Neben dem Modell sind zwei Charts mit Informationen über die Synagoge Dülken, Luftbildaufnahmen und den geplanten Förderverein zu sehen.

Die Gedenkstätte selbst soll zukünftig an der Rektoratstraße 10 in Viersen beheimatet sein. Der Rat der Stadt Mönchengladbach hat nun beschlossen, die neue Gedenkstätte für die Jüdische Gemeinde Mönchengladbach-Viersen finanziell zu unterstützen. Ein noch zu gründender Förderverein soll für die Finanzierung der Nebenkosten sowie für die Instandhaltung des Gebäudes jährlich 10.000 Euro erhalten.

Das Gebäude wurde 1862 erbaut. Nach dem Kauf durch Nathan Liefmann wurde es als jüdische Volksschule genutzt, ein Betsaal befand sich im Haus. 1895 ging das Gebäude in das Eigentum der damaligen jüdischen Spezialgemeinde Viersen über. 1942 erfolgte die öffentliche Enteignung. Die Stadtwerke Viersen wurden Eigentümer und Nutznießer, bevor sie die Immobilie an private Nutznießer weiterveräußerte. Die derzeitigen Eigentümer haben eine Verkaufsbereitschaft signalisiert, so besteht erstmalig nach der Enteignung in der Zeit des NS-Regimes die Möglichkeit, dieses Gebäude anzukaufen und künftig als Gedenkstätte und Ort der aktiven Erinnerungskultur in der Region zu nutzen.