Verantwortlich für das Konzept von „Töchter & Söhne – enkeltaugliche Bürowirtschaft“ zeichnet „Denkmalpfleger“ und Investor Ulf Schroeders mit seiner Firma DenkX. Der Projektentwickler, mit einer Vorliebe für geschichtsträchtige Gebäude, hat das ehemalige Kontorgebäude im vergangenen Jahr erworben und es vor dem Abriss gerettet.
Der Viersener hat schon vielen denkmalgeschützten Objekten neues Leben eingehaucht: begonnen mit dem Bankhaus in Mönchengladbach, über Wohnhäuser an der Großen Bruchstraße bis hin zum „Großen Haus“, dem ehemaligen Kreuzherrenkloster in Dülken, bei dem er erfolgreich ein Wohn-Arbeits-Konzept realisierte.
„Ich bin an spannenden Konzepten interessiert und nach dem ’Großen Haus‘ brauchte es was Neues. Jetzt dreht sich alles nur um Büros“, erklärt Ulf Schroeders begeistert sein aktuelles „enkeltaugliches“ Projekt. Über 150 Jahre spannende Firmengeschichte habe die einstige Weltfirma A. Weyermann Söhne zu erzählen. Man beschäftige sich mit der Historie und möchte dabei auch für die Nutzung eine gewisse Demut an den Tag legen.
„Wir haben eine alte Jubiläumszeitung gefunden und darin auch ein Zitat des einstigen Firmengründers Albert Weyermann: ’Die Sicherung der Zukunft erscheint uns wertvoller als der vergängliche Erfolg des Augenblicks’“, erzählt Schroeders. Damit sei das zukünftige Nutzungs-Konzept für ihn klar gewesen. Die Themen Nachhaltigkeit, Umdenken und der CO2-Abdruck spielen eine größere Rolle.
Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller ist begeistert vom neuen Projekt Töchter & Söhne – enkeltaugliche Bürowirtschaft“: „Es ist wichtig, dass es Investoren gibt, die sich solch alter Gebäude annehmen, nicht das Nutzen-Maximum rausholen wollen, sondern von der Geschichte her die Besonderheiten erhalten.“
Es gebe dabei von Investor Ulf Schroeders kein etabliertes Denken, sondern er sei offen für alles und das sei toll für die Denkmalpflege, ergänzt Ellen Westerhoff, Denkmalpflegerin der Stadt, die bereits mehrfach mit dem Projektentwickler zusammen gearbeitet hat.
Nach einem halben Jahr Sanierung, sollen im Juni die ersten Mieter ins Gebäude an der Albertstraße einziehen. Über die Hälfte der 28 Büros ist bereits vermietet. „Der große gemeinsame Nenner bei allen ist das Thema Nachhaltigkeit, dass allen Firmen wichtig ist. Mich überrascht es jedoch, dass sich so viele unterschiedliche Branchen hier verortet fühlen“, berichtet Ulf Schroeders. Architektin Sonja Palmer zeichnet sich für das neue Projekt in Dülken verantwortlich und zieht ebenfalls in ein Büro an der Albertstraße ein. Sie beschäftigt sich mit regionaltypischem Bauen und historischem Baubestand: „Ich möchte Nachhaltigkeit in der Architektur umsetzen, Kulturgut bewahren und größeres Heimatgefühl herstellen“, sagt sie.
Friseurmeisterin Jill Bauendahl bezieht das Erdgeschoss des Gebäudes. Mit ihrem nachhaltigen Salon startet sie ein neues Konzept, mit dem sie sich für eine grünere Zukunft einsetzt, z.B. mit „Hair help the ocean“. Daniel Schmitz-Remberg mit seiner Beratungsgesellschaft DSR & Partners, die Unternehmen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt, sowie Niklas Weis, der mit seiner Online-Agentur Weis Digital professionelles Webdesign liefert, sind ebenso zukünftige Mieter.
Mit im Boot auch Jürgen Brink, der mit seinen Firmen NANOO GmbH (energieeffiziente Infrarot-Heizungen) und Electro Fleet (Strom aus PV-Anlagen) höchste Effizienzgrade bei der Wärmeerzeugung erzielt und damit für geringeren Energieverbrauch und Heizkostenreduktion sorgt.
Auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Viersen wird mit einem Büro im Haus vertreten sein und kann so den sich dort ansiedelnden Unternehmen konkret Hilfestellung bieten. „Wir sind Feuer und Flamme für das Konzept, das wir unterstützen möchten. Mit unserem Büro und einem niedrigschwelligen Angebot möchten wird die Fördergeldprogramme stärker etablieren“, berichtet Axel Süßbrich, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Viersen.
Neben den 28 individuellen und frei wählbaren Büroeinheiten in unterschiedlicher Größe, bietet das Projekt seinen zukünftigen Mietern einen Konferenzraum, ein eigenes Podcast-Studio, Gemeinschaftsflächen, Teeküchen, einen Barbereich für Empfänge sowie Parkmöglichkeiten auf dem eigenen Gelände mit Elektro-Zapfsäulen. „Das hauseigene Café Albert, eine Hommage an Albert Weyermann, soll als Begegnungsstätte und Servicepunkt dienen“, erklärt der Viersener Ulf Schroeders. So bleibe das Kontorgebäude ein stückweit auch öffentlich. Gastronom Wassili Theis (Lucky Freshfood) wird das Café mit einem KI-gesteuerten Waren- und Kassensystem betreiben. „Ein papierloses, nachhaltiges Gastro-Konzept im Hotel Lobby-Style mit hochwertiger Küche und umweltbewusstem Ansatz“, sagt Theis, der sich auch After-Work-Events, Lesungen und mehr vorstellen könne.
Zurück zum Thema „enkeltauglich“: „Reparatur, Reparatur – das ist das wichtigste der Dinge“, erklärt Ulf Schroeders. „Wir führen den Objekten ein Minimum an neuen Baustoffen zu und halten darüber Buch, über jeden Stein, um ein Verhältnis zu schaffen von extern eingeführtem Material zu altem wiederverwertbarem.“ Auch dieses Gebäude werde nach Fertigstellung klimaneutral betrieben.
Infos gibt es im Internet unter www.töchterundsöhne.de.
Kontakt für Anfragen und weitere Informationen per E-Mail unter info@denk-x.de.