Als am Sonntagabend vor einer Woche der letzte Vorhang für die Krefeld Pinguine fiel, wurde die Enttäuschung und Ernüchterung bei den Spielern, aber auch der schwarz-gelben Fanszene deutlich. Der Traum von einem finalen Spiel 7 in der Yayla-Arena und einem möglichen Erreichen des Endspiels zerplatzte wie eine Seifenblase. Die unfassbar treuen, engagierten und so lautstarken Krefelder Anhänger hätten zu gerne noch einige „Feiertage“ in ihrem Schmuckkästchen an der Westparkstraße zelebriert. Es sollte anders kommen. Die Saison 2024/2025 ist Geschichte.
„Auch wenn das abrupte Ende in den Play-offs schmerzt, können wir doch auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken, in der wir den nächsten Schritt auf unserem gemeinsamen Weg gemacht haben“, sagte Hauptgesellschafter Peer Schopp wenige Tage nach dem Aus und ergänzte: „Ich weiß, dass viele uns bereits auf dem Weg in die DEL gesehen haben. Doch wir müssen akzeptieren, dass noch einige Schritte zu gehen sind, um letztlich ganz oben zu stehen. Ich kann nur wiederholen, was ich bereits seit Beginn meiner Tätigkeit vor etwas über zwei Jahren immer wieder betone: Wir benötigen Zeit und Geduld. Der Aufbau der Pinguine ist ein Marathon – und um hoch hinaus zu kommen, braucht es ein starkes Fundament. Die ersten Schritte sind gemacht.“
Bereits vor dem Start der K.o.-Runde hatte Schopp in einem viel beachteten Exklusiv-Interview mit dem Extra-Tipp (u.a. berichtete die Sportschau darüber) gesagt, dass „rund zwei Millionen Euro fehlen, um in der DEL wettbewerbsfähig sein zu können. Hinzu kommen 1,15 Millionen Euro, die wir Gesellschafter für die Lizenz hinterlegen müssten. Wir werden auf keinen Fall mit einer Finanzierungslücke in der DEL antreten. Dann würden wir alles einreißen, was wir hier mühsam aufgebaut haben.“
Durch das Halbfinal-Aus kamen die Pinguine gar nicht erst in die Bredouille, als Meister eventuell den Aufstieg auszuschlagen. Dies hätte dann ja auch zur Folge gehabt, dass der Erzrivale aus Düsseldorf in der DEL hätte bleiben können. Dies alleine wäre für die schwarz-gelbe Fanseele völlig verstörend gewesen. Nun laufen die Planungen für die DEL 2-Spielzeit 2025/2026 auf Hochtouren. Und in Krefeld freuen sich nun alle, wenn es in der nächsten Saison ein Wiedersehen mit den Rot-Gelben aus der Landeshauptstadt gibt. Vorausgesetzt, dass sich die aufstiegsberechtigten Dresdner im Finale gegen Ravensburg durchsetzen.
Eines ist indes sicher: Das Gesicht der Pinguine-Mannschaft wird sich verändern. Aus Insiderkreisen ist zu hören, dass der Wechsel der beiden Augsburger Mick Köhler (Verteidiger) sowie Mark Zengerle (Stürmer) an die Westparkstraße bereits fix ist. Beim Halbfinalgegner Ravensburg erzählt man sich, dass die beiden Topstürmer Robbie Czarnik und Mathew Santos in der kommenden Spielzeit das KEV-Trikot überstreifen werden.
Und auch einige Abgänge sind bereits bekannt. Der zum Publikumsliebling avancierte Yushiro Hirano, erst auf der Zielgraden der Saison nachverpflichtet, wird Krefeld wieder verlassen. Ebenso verkündete Stürmer Leon Niederberger seinen Weggang über seine Social Media-Kanäle.
Fakt ist: Insbesondere die Abteilung Abwehr, die in dieser Saison eine Achillesferse war, muss qualitativ besser aufgestellt werden, um in der kommenden Saison die Aufstiegschancen zu verbessern.
Am Gründonnerstag verabschiedeten sich die Pinguine im Zuge einer Saisonabschlussparty in der „Schlüffken Brauerei“ von ihren Anhängern. Bilder finden Sie auf www.extra-tipp-am-sonntag.de.