Das bedeutet auch ein Wiedersehen mit Rudolf Kowalski. Der Schauspieler könnte einem Weihnachten auch in einem Klassiker in Fernsehen begegnen: Als Staubsaugervertreter Jürgens in „Weihnachten bei Hoppenstedts“, wo Loriot ihn die unsterblichen Verse sagen lässt: „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann“ (ein paar Glas später kann Mutti dann nur noch blasen ...). Im Theater Duisburg übernimmt Kowalski die Erzählerrolle und führt mit Loriots feinen Texten durch Wagners Riesenwerk, das von original 16 Stunden auf gute drei Stunden eingedampft wurde. Die musikalischen Highlights daraus werden von wagnerkundigen Solisten aus dem Opernensemble vorgetragen, begleitet von den Duisburger Philharmonikern unter Kapellmeister Wen-Pin Chien. Einen weiteren „Ring an einem Abend“ gibt es am Samstag, 27. Dezember, um 19 Uhr sowie am 4. und 10. Januar.
Den Weihnachtsklassiker „Hänsel und Gretel“ gibt es am 1. Feiertag, 25. Dezember, um 18 Uhr. Für diese Vorstellung bietet die Rheinoper allen Inhabern der Familienkarte Duisburg ein Weihnachts-Sonderangebot an. Unter Vorlage der Familienkarte gibt es im Opernshop Duisburg auf der Düsseldorfer Straße 5–7 ein Familien-Kartenpaket mit vier Tickets zum Komplettpreis von 36 Euro. Als Hänsel und Gretel stehen am ersten Weihnachtstag Iryna Vakula und Anke Krabbe auf der Bühne, Jessica Stavros und Stefan Heimann verkörpern ihre Eltern Gertrud und Peter. Als Hexe will Johannes Preißinger die Kinder verzaubern.
Am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember, gibt es um 18.30 Uhr Emmerich Kálmáns schwungvoll-spritzige Operette „Die Zirkusprinzessin“: mitreißende Melodien, Tänze vom Walzer bis zum Foxtrott, verblüffende Akrobatik- und schmissige Varieté-Nummern, die je nach Schauplatz slawische Eleganz und Wiener Schmäh ausstrahlen, sowie berührend-sentimentale Liebesszenen, die zum Träumen einladen. Die Aufführung an Silvester ist leider schon ausverkauft, ein weiteres Mal wird die „Zirkusprinzessin“ aber noch am Samstag, 3. Januar, um 19.30 Uhr gespielt.
Sehr empfehlenswert ist auch Jules Massenets „Werther“ nach Goethes Briefroman. Diese Oper wird am Samstag, 28. Dezember, um 19.30 Uhr zum letzten Mal in Duisburg gespielt, danach gibt es nur noch Aufführungen in Düsseldorf.
„Werther“ ist in Juan Anton Rechis Inszenierung ein fast surreales Traumgebilde in Flaschengrün, aber blutrot durchtränkt. Und es ist ein wirkliches Fest für die Ohren. Unter den durchweg sehr guten Sängern ragen heraus in der Titelrolle Andrej Dunaev, die vielleicht schönste Männerstimme im Rheinopernensemble, und die gewaltig strahlende Sarah Ferede als Charlotte. Die ganze Verzweiflung der Dreiecksgeschichte – Werther liebt Charlotte, aber die ist schon an Albert vergeben – wird so leidenschaftlich ausgesungen, dass man geneigt ist zu glauben, Werther will sich sowieso lieber erschießen als die Erfüllung seiner Liebe zu erleben – und das ist in der Oper natürlich hinreißend schön, zumal hier ein Tenor ja noch lange nicht aufhört zu singen, nur weil er sich gerade eine Kugel in den Kopf gejagt hat ...
Karten gibt es im Opernshop Duisburg, Düsseldorfer Straße 5–7, Telefon (0203) 940 77 77.