Bevor gegen Kiel der Aufstieg eingetütet werden soll, muss bei Rot-Weiß gewonnen werden Volle Konzentration auf Erfurt

DUISBURG · 21.000 Tickets sind für das Kiel-Spiel, Stand Mittwoch-Nachmittag, bereits verkauft. Und man braucht kein Prophet zu sein, um für den kommenden Samstag ein ausverkauftes Haus zu prognostizieren. Das Szenario könnte also wie folgt aussehen: Volle Hütte, schönes Sommerwetter, ein Sieg gegen Kiel und ein anschließender Aufstiegs-Partymarathon, der sich gewaschen hat.

Streicheleinheiten für den King: So wollen sie auch am Sonntag in Erfurt wieder jubeln.

Foto: Nagraszus

Könnte. Doch bis es soweit ist, müssen noch ein paar Punkte her. Die ersten drei sollen am kommenden Sonntag in Erfurt eingefahren werden. Und beim MSV betonen sie gebetsmühlenartig, wie sehr der Focus auf Erfurt und eben nicht auf Kiel liegt. "Wir konzentrieren und nur auf das nächste Spiel und wollen drei Punkte in Erfurt holen. Das wird nicht einfach, aber wir sind momentan so gut drauf, dass wir mit viel Selbstbewusstsein hinfahren", bringt es Kevin Wolze auf den Punkt. Die Zeit des Abwartens und des nach links oder rechts schauen sei jetzt ohnehin vorbei. "Geplänkel gibt es jetzt nicht mehr, sondern nur noch Hop oder Top. Wir gehen jedenfalls mit Vollgas in das Spiel rein", so Wolze, der nicht glaubt, dass die Nerven den Zebras einen Strich durch die Rechnung machen werden. "Wir können mit Druck gut umgehen. Und das werden wir auch in Erfurt hinbekommen."

Die Zebra-Brust ist durch die Wochen des Erfolgs breiter geworden. Die Gefahr, dass jemand aus dem Zebra-Kader abhebt, ist aber überschaubar. Dafür sorgt alleine schon der Trainer, der vor der Fahrt in Richtung Osten ein Mal mehr den warnenden Zeigefinger hebt. "Das wird nicht einfach in Erfurt. Zum Ende der Saison gibt es sowieso keine einfachen Spiele mehr. Wir werden uns die Punkte auf jeden Fall erkämpfen müssen", so Gino Lettieri, der sich auch vom Tabellenstand der Rot-Weißen nicht blenden lassen will. "Auch wenn es für den Club um nichts mehr geht; für die Spieler geht es gerade jetzt noch um etwas. Die wollen sich für die kommende Saison oder für einen neuen Verein empfehlen." Als Vorteil wertet der MSV-Coach aber natürlich, dass für den MSV viel mehr auf dem Spiel steht und der Wille dementsprechend größer sein sollte. "Da muss unser Wille sichtbarer sein und die Mortivation größer, mehr Schritte als der Gegner zu machen."

Trotz der Fokussierung wird natürlich auch geschaut, was die Konkurrenz in Kiel, die zuhause gegen Fortuna Köln vermeindlich leichtes Spiel hat, so macht. "Das Spiel schauen wir uns im Bus auf dem Weg nach Erfurt an", berichtet Lettieri. Dass seine Truppe erst am Sonntag ran muss, wertet Lettieri nicht als Nachteil. Und seinen Spielern scheint es, glaubt man Kevin Wolzes Worten, auch schnuppe zu sein: "Wir müssen gewinnen. Vollkommen egal, ob das Spiel samstags oder sonntags stattfindet."