Melanie Walter und Sören Leymann in Nepal im Einsatz/Situation in Sankhu verbessert „Oben in den Bergen muss es noch schlimm aussehen“

DINSLAKEN · Seit vergangener Woche Freitag sind die beiden Dinslakener Ärzte Melanie Walter und Sören Leyman aus dem St. Vinzenz-Hospital in Sankhu, Nepal. Während ihr Kollege Bernhard Uhl von hier aus die Hilfe organisiert, operieren und helfen die beiden Mediziner vor Ort.

So schlimm die Lage in Sankhu, eine Stadt in der Nähe von Kathmandu auch noch ist — so langsam bekommen die Mediziner vor Ort Struktur in das Ganze. Melanie Walter und Sören Leymann lösten ein Ärzte-Team aus Bad Honnef im örtlichen SKM-Hospital ab und bekommen, auch Dank der großzügigen Materialspenden, die sie im Gepäck hatten, die Situation immer besser unter Kontrolle. "Inzwischen hat sich im Hospital die Lage entspannt. Bis Anfang der Woche hatten wir alle 70 Patienten, die wir am vergangenen Samstag und Sonntag aufgenommen haben, operiert. Nun schwärmen wir langsam aus um unsere Hilfe etwas entfernteren Gebieten anzubieten. Oben in den Bergen muss es aber immer noch schlimm aussehen. Wir nehmen nun auch wieder Patienten aus anderen Krankenhäusern auf", beschreibt Hein Stahl, Sektionsleiter von Interplast in Nepal, der den ehrenamtlichen Einsatz der Ärzte vor Ort koordiniert, die Situation in Sankhu.

Unmittelbar nach dem Erdbeben sah das alles noch anders aus, wie Vinzenz-Chefgynäkologe Bernhard Uhl berichtet: "Im Bereich der Pforte wurde eine erste Sammelstation eingerichtet, um die Patientenerstversorgung und Sortierung zu sichern. Selbst die Garage wurde für die Patientenunterbringung genutzt."

Die Nepalesen sind oftmals noch tief traumatisiert. "Sie schlafen immer noch in Zelten außerhalb ihrer Häuser. Der Schock sitzt noch zutief", so Hein Stahl.

(Niederrhein Verlag GmbH)