Vielzahl von Erwartungen in der Altstadt Zwischen Potenzialen und Problemen

DUISBURG · Mit Yvonne Bleidorn und Francesco Mannarino ist die Quartiermanager-Stelle für die Altstadt-Süd bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung ab sofort besetzt. Zwei halbe Stellen sei dabei mehr als nur eine, wurde bei dem Pressetermin am heutigen Donnerstag betont.

Yvonne Bleidorn, hier mit Sohn Justus, und Francesco Mannarino wollen die Altstadt nach vorne bringen.

Foto: vowie

Dabei wurde zum einen auf die vielfältigen Erfahrungen von Yvonne Bleidorn als Organisatorin einer Immobilien- und Standortgemeinschaft in Lippstadt, einer Quartiersmanagerin in Gießen und ihre Mitarbeit in einem Dortmunder Planungsbüro verwiesen. Zum anderen wurde damit auch auf die Verbundenheit von Francesco Mannarino mit der Duisburger Altstadt verwiesen, in der er auch in Zukunft weiter ein eigenes Geschäft betreibt. Über dieses Ladenlokal hat er es in dem vergangenen Jahrzehnt geschafft, mit vielen der dort ansässigen Akteure Kontakte zu unterhalten. Zusammen genommen ergibt sich so nun "ein" Quartiersmanager, der sowohl persönlich bekannt als auch fachkundig geschult ist. Eine Kombination, die es in nur einer Person wahrscheinlich nicht gegeben hätte, bekräftigte der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wiertschaftsförderung (GfW) Ralf Meurer.

Nicht bloß kleine Ladenlokale stehen leer: Auch die ehemaligen Häuser von C&A und Peek & Cloppenburg sind in der Altstadt ungenutzt.

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Dabei gibt es in den nächsten vier Jahren viel zu tun, denn die Situation ist einerseits durch sehr viele Leerstände von Gewerbeimmobilien unterschiedlichster Art und einem allgemeinen Unmut in der Altstadt gekennzeichnet. Andererseits wurde auf der Pressekonferenz betont, dass die Akzente gezeigt hätten, wie viel Potenzial vorhanden sei, wenn man dies den zu nutzen wüsste. Dabei sei nicht daran gedacht, dass hier wieder eine 1A-Lage entstehen könne. Vielmehr seien Ideen und Konzepte gefragt, die für eine Belebung im Viertel sorgen könnten, um dies so wieder interessant zu machen. "Die Altstadt muss eine eigene Marke werden", formulierte Yvonne Bleidorn und fügte an: "Das Viertel darf keine Kopie irgendeiner normalen Fußgängerzone werden, das funktioniert nicht!" Kurzfristig gehe es darum, sich nun bei Bürgern, Händlern, Vermietern und Immobilienbesitzern bekannt zu machen. Auch um hier Ideen und Gedanken zu sammeln, um anschließend Konzepte und Planungen anzustoßen. Im weiteren Verfahren sollten dann auch potentielle Händler angelockt werden, um so mittelfristig die Leerstands-Situation über Vermietungen zu beenden. Dabei sollen alle Akteure der Altstadtgemeinschaft "mit ins Boot" kommen. "Vielleicht könne man ja schon im kommenden Jahr ein gemeinsames Altstadtfest gestalten", merkte Francesco Mannarino an, der weiter ausführte: "Langfristig müsse das Stadtviertel wieder zu einer schönen Ecke werden, die hier ja auch mal war. Dann bräuchte man auch an dieser Stelle keine Quartiermanager mehr!"

Verrammelte Rollos und leere Schaufenster schaffen kein Einkaufs- und Wohlfühlklima.

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Doch bis dahin wird es wohl noch dauern: Ein wesentlichen Schwerpunkt sahen die Teilnehmer in der Vielzahl von Menschen, die das Altstadtviertel als einen Standort für Alternativ- und Kreativ-Wirtschaft sehen. Dieses Potential könne man aufgreifen und die schon vorhandenen kleinen Verbindungen zu einer Vernetzung "auszubauen". Diese Menge sei zu erhalten, denn nicht nur Einzelhandel könne leer stehende Flächen wieder füllen. Auch Künstler, soziale Organisationen und kreative unterschiedlichster Art könnten für eine Belebung sorgen, die langfristig auch dafür sorgen würde, dass die Menschen wieder in die Altstadt kommen würden. "Wir müssen den Akzente-Impuls warm halten", betonte Yvonne Bleidorn

(vowie)