Das Ansinnen trägt das Festival ja schon im Namen: International soll es sein. Und das ist es auch seit Tag eins. Trotzdem: In Zeiten der dumpfen, nationalistischen Spaziergänge setzen Festival-Chef Holger Ehrich und sein Team beim 39. Internationale ComeyArts Festival vom 27. bis zum 30. August noch mehr auf die interkulturelle Karte. Der Einstieg am Donnerstag erfolgt ungewohnterweise mit einem Konzert. Zu Gast ist die Amsterdam Klezmer Band. Bestuhlung im Innenraum der Festivalhalle — Fehlanzeige. Wofür auch? Denn beim Global Pop der sieben Musiker mit seiner wahnsinnige Mischung aus Ska, Hip-Hop, Jazz, Gipsy und Klezmer bleibt eh keiner sitzen. "Eine Kombo, die richtig Party macht", verspricht Holger Ehrich. Der Freitag wird mit Rebell Comedy und Nadine O'Garra laut, brachial, anarchisch, wild, experimentell und gnadenlos international. Dazu kommt der mit großer Spannung erwartete Teil 2 des Comedy-Battle zwischen La Signora und Helmut Sanftenschneider. Ehrich: "Comedy-Wrestling ohne Rücksicht auf Verluste." Samstag stehen Yllana, Superbuffo und Coloro auf dem Programm. Gerade auf die alten Bekannten von Yllana und ihre Stierkampf/Macho-Persiflage "Muu!" freut sich Holger Ehrich. "Die haben ihr Durchbruch-Stück gerelauncht und werden wieder alle Spanien-Klischees herbeiziehen." Da es am Samstag einen ziemlichen Männer-Überschuss auf der Bühne geben wird, ist es an Moderatorin Martina Brandt den Macker-Haufen unter Kontrolle zu halten. Freitag und Samstag kommt zudem je ein Überraschungsgast vom Old Comer-Preis.
Am Sonntag erfüllt sich Holger Ehrich mit dem Auftritt von Hagen Rether einen lang gehegten Wunsch. Der Umzug vom Kastellplatz in die Festivalhalle komme laut Ehrich leiseren, pointierten Künstlern wie Rether sehr entgegen. Dazu gibt's auch wieder den Familiennachmittag vor der Festivalhalle. Überhaupt wird der Umzug von den Beteiligten positiv bewertet. "Ich habe von Anfang daran geglaubt, dass das klappt", schmunzelt Giovanni Malaponti, Chef des Festival-Hauptsponsors Sparkasse am Niederrhein. Und sogar ComedyArts-Geschäftsführerin Wenke Seidel als bekennende Kastellplatz-Verfechterin war nach der Premiere am neuen Ort im vergangenen Jahr zufrieden: "Das war atmosphärisch richtig toll. Zudem waren wir an drei von vier Tagen ausverkauft. Das war mehr als wir je gehofft hatten." Holger Ehrich brachte es auf den Punkt, dass ein Neuanfang manchmal viel Positives bewirkt. "Dinosaurier waren auch schöne Tiere. Aber danach kam ja noch spannendes..." Alle Infos unter www.comedyarts.de