Zebras chancenlos gegen starke Schalker. Sonntag steht das Aufsteiger-Duell auf an S04 abhaken, Arminia im Fokus

DUISBURG · Manchmal ist es ja auch ganz schön, wenn ein Fußballspiel wenig Interpretationsspielraum lässt. Am Samstag gab es so eines. Kurz zusammengefasst: Bärenstarke Schalker haben harmlosen Zebras nicht den Hauch einer Chance gelassen.

Franco di Santo und der FC Schalke obenauf: Gegen bärenstarke Gelsenkirchener gab es für den MSV rein gar nichts zu holen. Jetzt gilt es, den Blick auf Bielefeld zu richten.

Foto: Foto: Volker Nagraszus

Na klar, werden jetzt viele eventuell entgegnen: Der Spielverlauf und der Platzverweis gegen Branimir Bajic haben den Schalkern ja auch in die Karten gespielt. Das stimmt natürlich. Aber trotzdem: Schalke wirkte derart fit, abgeklärt, eingespielt, selbstbewusst und gallig, dass es die Hausherren auch ohne das frühe Gegentor von Huntelaar und die gelb-rote Karte gegen ihren Kapitän und erfahrensten Mann auf dem Platz sehr sehr schwer gehabt hätten.

Aber genug der Konjunktive. Spätestens nach dem 2:0 durch Matija Nastasic war die Sache gegessen. Draxler und Chuopo-Moting bekam die MSV-Defensive auf den Außenbahnen nie in den Griff. Und die Achse Johannes Geis und Leon Goretzka war ein starker Stabilisator für das Schalker Aufbauspiel. Und so erkannte Gino Lettieri nach Abpfiff die Überlegenheit des Gegners zurecht an. "Schalke war heute einfach zwei Nummern zu groß für uns."

Der MSV erstarrte von der ersten Minute an in Ehrfurcht. Man konnte die Verunsicherung nach dem Liga-Fehlstart auf der einen, und den Respekt vor den Schalkern auf der anderen Seite förmlich greifen. Der bemitleidenswerte Simon Brandstetter hing vorne komplett in der Luft. Sein Kollege Thomas Bröker hatte es nicht besser, setzte aber im gewonnen Zweikampf gegen Joel Matip inklusive Torabschluss das einzige Offensivzeichen in Durchgang eins. Rolf Feltscher rackerte und kämpfte, sah aber das ein oder andere Mal bei Draxlers von der anderen Seite hoch und präzise geschlagenen Pässen unglücklich aus. Im Mittelfeld zeigte James Holland zwar erneut Präsenz und gute Ansätze, aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Gäste das Leder nach eigenem Ballverlust jedes Mal innerhalb kürzester wieder zurück eroberten. Das Mittelfeld scheint der entscheidende Punkt beim MSV zu sein. Es bringt einfach nichts, Bälle zu erobern, wenn sie dann auf dem Weg nach vorne so schnell wieder hergegeben werden. Das Problem ist nur, dass Trainer Gino Lettieri gegen Schalke kaum Mittelfeldspieler zur Verfügung standen. Die Personalsituation wird sich beim Spiel gegen den Mitaufsteiger aus Bielefeld vermutlich leicht entspannen. Eines ist Lettieri vor dem Aufsteiger-Duell besonders wichtig. "Für das Spiel gegen Bielefeld brauchen wir eine bessere Stabilität." Und er gibt sich zuversichtlich: "Wir sind gut genug, um in diesem Spiel Punkte zu holen."

So oder so, am Sonntag müssen Punkte her. Denn das Gemurre rund um die Zebras wird schon wieder lauter und lauter. Personalmisere und kleiner Etat hin oder her. Gegen starke Bochumer und Kaiserslauterner kann man verlieren. Gegen Schalke sowieso. Der Mitaufsteiger ist aber einer der Kandidaten, gegen den bei der Mission Klassenerhalt Punkte her sollten. Das Spiel am Sonntag wird um 13.30 angepfiffen.

(Niederrhein Verlag GmbH)