Es ist nicht so, dass der FCK vor 23.686 Zuschauern drückend überlegen gewesen wäre. Der MSV ging die Pfälzer frühzeitig an, versuchte auch selbst das Spiel zu machen. Es war, wie von Lettieri praktisch vorausgesagt, die Schnelligkeit, die in den entscheidenden Momenten fehlte. Und zwar in der Rückwärtsbewegung. „Wir waren zu lange am Ball, dann geraten Einzelne unter Druck und machen Fehler“, analysierte Lettieri nach dem Spiel. Ballverlust im Mittelfeld, Kaiserslautern kontert blitzschnell – fast wie aus dem Nichts stand es nach 13 Minuten 1:0 durch FCK-Neueinkauf Przybylko. Duisburg holte im Gegenzug einen Freistoß und zwei Ecken raus, doch mit einem Rückpass aus der gegnerischen in die eigene Hälfte legt Janjic für Lauterns Jean Zimmer auf, der trifft zum 0:2 (23.). Janjic war weit entfernt davon, Ideen- oder wenigstens Flankengeber seines Teams zu sein. Wieder erspielte sich der MSV Chancen zum Anschluss, doch Bajic unterschätzt eine lange Lauterer Flanke, erneut Przybylko macht das 0:3. Spiel gelaufen.
Eigentlich. Denn wer in der zweiten Halbzeit am Stadion vorfuhr, hätte glauben können, der MSV führt, so laut feierte der Anhang den Meidericher SV. „Hut ab“, so Lettieri, „das war Wahnsinn, was unsere Fans geleistet haben. Das brauchen wir weiterhin!“ Und es wirkte. Hatte der FCK seine Bemühungen zurückgefahren, bewies der MSV Moral, doch Bajics Kopfball zum 1:3 kam zu spät. Trotzdem ist sich Gäste-Coach Runjaic sicher: „Hier werden noch einige Teams Punkte lassen.“ Für den MSV geht es am Samstag, 13 Uhr, mit dem Revierderby beim Vfl Bochum weiter. Die Bochumer sind stark aus den Startlöchern gekommen und haben beim verdienten 1:0-Sieg beim Bundesliga-Abstieger aus Paderborn gleich alle drei Punkte mitgenommen. Lettieri: „Für mich kam das nicht überraschend. Bochum spielt seit Wochen stark.“ Den Kopf in den Sand will nach dem verpatzten Start bei den Zebras jedenfalls keiner stecken. Und seine Formation großartig verändern will der Trainer auch nicht. „Wir waren präsent und willig. Die ersten beiden Gegentore basierten auf individuellen Fehlern. Unsere Abwehr wurden auf jeden Fall nicht auseinandergenommen. Dementsprechend werde ich jetzt nicht nach einem Spiel alles umschmeißen.“
Mit dem 26-jährigen Australier James Holland von Austria Wien gibt es zudem noch einen defensiven Neuzugang. „James ist ein intelligenter Sechser, der Lücken schließen kann, läuferisch und kämpferisch sehr gut ist, aber auch noch etwas Praxiserfahrung braucht, die ihm natürlich noch fehlt“, freut sich Lettieri über die Neuverpflichtung.