Lead Zeppelin - A tribute to Led Zeppelin Roby Misiejuk hat den Zep-Virus!

Moers · Wenn Roby Misiejuk während des fünfzehnminütigen Drumsolos bei "Moby Dick" die Stöcke beiseite legt und mit bloßen Händen Trommeln und Becken bearbeitet, empfindet er vor allem eines: "Die pure Liebe zur Musik." Der Begründer von "Lead Zeppelin - A tribute to Led Zeppelin" ist einer von diesen beneidenswerten "Wahnsinnigen", die alles einem einzigen Ziel unterordnen - und glücklich sind.

Roby Misiejuk ist auf der Bühne Bonzo. „Wenn ich Bonham mache, mache ich es zu 100%! Ich übe beinahe jeden Tag mehrere Stunden. Das ist wie Hochleistungssport.“ Dass Roby 69 und Bonham, der mit 32 starb, zu seiner musikalischen Schaffenszeit wesentlich jünger war - geschenkt! Schlagzeugspielen hält Misiejuk fit, die Musik ist sein Leben.

Foto: Kulturort Alte Molkerei

Roby Misiejuk spielt Schlagzeug seit er 14 ist. Er war Mitglied der "Rolling Beats", der ersten Beatband Duisburgs, und veröffentlichte mit den "Straight Shooters" in den 80ern mehrere LPs. Der "Zep-Virus" befiel den gebürtig aus Duisburg stammenden Moerser 2000, als er einen Videomitschnitt vom Led Zeppelin-Konzert 1973 im Madison Square Garden sieht. Die Überwältigung, die er damals gespürt haben muss, merkt man ihm auch heute noch an, wenn er von diesem Moment erzählt: "Ich lag vor dem Fernseher und ich war nur noch baff. Was ist das für ein Wahnsinn! Was ist Bonham für ein Wahnsinns-Drummer. Ich will so trommeln können wie er. Ich will musikalisch nichts anderes mehr machen." Roby Misiejuk sammelt von nun an alles, was er zu Led Zeppelin auftreiben kann, fährt Trödelmärkte in ganz NRW ab, um an Bootlegs zu kommen, und verschlingt jeden noch so kleinen Biografieschnipsel über John Henry "Bonzo" Bonham.

Foto: Flawless-Art

Sechs Jahre lang macht Roby Misiejuk alles, um sich den "vermutlich besten Rockdrummer aller Zeiten einzuverleiben." Sein Drumset hat er in die Ecke geschmissen und trommelt fortan wie einst sein Idol nur noch auf zwei Standtoms, einem Hängetom und einer Bassdrum sowie zwei Kesselpauken - natürlich alles Marke Ludwig. Den großen Gong nicht zu vergessen! Bonhams Technik erlernt er, indem er sich die Led Zeppelin-Auftritte über Kopfhörer reinzieht und simultan mittrommelt. Probleme bereitet ihm die Fußarbeit: "Jeden Tag habe ich eine Stunde nur den Fuß geprobt. Mir liefen die Tränen, so verbissen war ich. Und plötzlich klappte es. Was ein Glücksgefühl", erinnert sich der Drummer. Seine Familie muss in dieser Zeit häufig auf ihn verzichten, steht aber immer hinter ihm: "Meine Frau weiß einfach, dass ich das brauche", so Misiejuk, der neben seiner musikalischen Karriere auch immer seine berufliche Zukunft im Blick und sich als Art-Dekorateur freiberuflich im Messe- und Ausstellungsgewerbe etabliert hat.

2006 fühlt sich Roby Misiejuk für den nächsten großen Schritt gewappnet: die Gründung einer Led-Zeppelin-Tribute-Band. Über Annoncen sucht er andere "Zep-Infizierte", die auch optisch das Original leben. Mit Wolfgang Overheid (Gitarre) und Markus Poschmann (Gesang) finden sich recht schnell Jimmy Page und Robert Plant. Am Bass gibt es einen dreimaligen Wechsel bis endlich mit Bernard Derdau der Ausnahmemusiker gefunden wird, den es für diese Position braucht. Neben dem Bass bedient "John Paul Jones” außerdem noch die Keyboards und seine Mandoline. Lead Zeppelin ist nun komplett und beginnt, sich bei Gigs bekannt zu spielen.

30 Titel hat die Band inzwischen im Repertoire, die Auftritte dauern drei Stunden. "Rock 'n Roll", "Black Dog", "Whole Lotta Love", "Stairway to Heaven" und "Moby Dick" gehören natürlich zu jedem Gig, die Setliste ändert sich aber regelmäßig. Gespielt werden die Songs auf Vintage-Instrumenten, Robys Fußmaschine quietscht sogar wie die von Bonham. Im Bezug auf ihre Idole machen die vier Musiker nämlich keine Kompromisse.
Das spürt auch das Publikum. In ganz Deutschland gibt es bereits Fans, die begeistert von der Authentizität und der Leidenschaft der Lead Zeppelins sind: "Ich habe Led Zeppelin nie live sehen können. Ihr habt mich sehr glücklich gemacht", steht auf der facebook-Seite der Band zu lesen.

Roby Misiejuk hat seine Idol auch nie live gesehen und das macht ihn traurig: "Ich war nur bei einem, etwas enttäuschendem (leider ja ohne den verstorbenen Drummer John Bonham), Auftritt von Page & Plant." Die Enttäuschung ist damals so groß, dass Misiejuk sich mit einem Video bei dem Projekt als Drummer bewirbt. Die Antwort: "Page habe keine Interesse." Tja, schlechte Entscheidung, lieber Jimmy - für dich! Gute Entscheidung für alle anderen. Denn Roby "Bonzo" Misiejuk gründete anschließend Lead Zeppelin. Ab da kennen Sie ja die Geschichte.