Ein vertaner Spieltag

Duisburg · Es hätte ein Big Point werden können. Bei einem Heimsieg gegen Heidenheim wären die Zebras den ebenfalls erfolglosen Konkurrenten im Abstiegskampf ganz nah auf die Pelle gerückt. So bleibt es bei sechs Punkten Abstand auf den Relegationsplatz.

Kevin Wolze & Co. wissen ganz genau, dass es jetzt noch schwerer als ohnehin wird, den Klassenerhalt zu packen.

Foto: Nagraszus

Und der Erkenntnis, eine ziemlich große Chance vertan zu haben. Aufstecken will beim MSV aber natürlich keiner. Das wurde während und nach dem Montags-Training mehr als deutlich.

Ilia Gruev bringt so leicht nichts aus der Ruhe. Was aber nicht bedeutet, dass der Bulgare sich nicht mächtig ärgern kann. Über das Ergebnis aus dem Heidenheim-Spiel zum Beispiel. Seiner Mannschaft macht er keinen Vorwurf. Dazu besteht auch kein Grund. Denn die Zebras haben ein Mal mehr alles an Kampf und Einsatz in die Waagschale geworfen.

Nur hat das eben gegen starke und abgezockte Heidenheimer nicht gereicht. „Das Ergebnis enttäuscht mich. Und, dass wir eine große Chance vergeben haben, bis auf drei Punkte an München heran zu rücken“, gibt Gruev nach dem Montagstraining zu Protokoll. Eigentlich hatte der Coach nach der Mini-Serie seiner Mannschaft ein richtig gutes Gefühl vor der Partie. Und auch nach dem 0:1 habe er fest dran geglaubt, dass seine Jungs das Spiel noch drehen. „Und ja natürlich war ich dann enttäuscht, dass wir das nicht geschafft haben“, so Gruev. Obwohl der MSV alles probiert hat, obwohl Gruev sein defensives Mittelfeld hinterher quasi aufgelöst und taktisch alles nach vorne werfen ließ.

Klar, rechnerisch sei noch alles drin. Und klar sei es gut, dass die Konkurrenz erneut geschwächelt habe. „Aber umso schöner wäre es gewesen, wenn wir gewonnen hätten. Dann hätten sie in Paderborn und München jetzt richtig gezittert.“ Hätte, wenn und aber. Stanislav Iljutcenko hätte die Hausherren in Führung bringen müssen. Und so ein Tor wie in Duisburg wird Gästespieler Griesbeck in diesem Leben vermutlich auch nicht mehr gelingen. Aber das ist auch unerheblich. Wichtiger ist, dass sich die Duisburger nun auf die kommenden Aufgaben fokussieren. Und die werden alles andere als einfach.

Beim Blick aufs Montagstraining steht schon mal fest: Aggressivität, Tempo und Wille gab es in rauen Mengen. Ohne, dass es dabei unfair zugegangen wäre. „Der Einsatz hat mir gut gefallen. Aber alle gehen dabei absolut fair miteinander um. Und über die Stimmung in der Mannschaft gibt es eh nichts schlechtes zu sagen“, freut sich Gruev. Noch mehr würde er sich aber über Punkte freuen. Am besten drei an der Zahl. Beim Auswärtsspiel. In Nürnberg, der Mannschaft der Stunde.. Klingt nicht besonders wahrscheinlich, kann aber theoretisch klappen...

(Niederrhein Verlag GmbH)