So verringerte sich zwar die Bilanzsumme der Volksbank Rhein-Ruhr im Jahr 2015 um 102,9 Millionen Euro auf 1.358 Millionen Euro. Ein Rückgang von rund sieben Prozent, doch dies sei für die Volksbank nicht das entscheidende Kriterium, betonte Thomas Diederichs: „Das Kundenwertvolumen ist für uns entscheidend, und dies ist bei rund drei Milliarden Euro um ein Prozent gestiegen!“
So sei der Bilanzsummenrückgang durch fällige Eigenanlagen entstanden, die aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase nicht erneut angelegt wurden.
Hier käme die eher konservative Einschätzung von Risiko und Rendite zum Tragen, mit denen man immer gut gefahren sei, betonte Thomas Diederichs, der sich ansonsten mit dem Ergebnis für das Jahr 2015 (Bilanz der Bank wird offiziell durch die Vertreterversammlung am 26. April 2016 festgestellt.) zufrieden zeigte. Er verwies aber gleichzeitig auf das Umfeld, in denen Banken heute ihre Geschäfte führen müssten: „Die Rahmenbedingungen für Banken haben sich weiter verschärft und die Situation an den Welt- und Finanzmärkten verschlechtert sich zunehmend. Politisch manipulierte Niedrigzinsen, Diskussion über Bargeldabschaffung, eine Höchstgrenze für Bartransaktionen, Digitalisierung, harter Wettbewerb mit Margen: Dies sind nur einige Schlagworte, die uns alle aktuell beschäftigen.“
So zeige sich nicht nur für die Bankgeschäfte selbst, dass Einnahmen, die sich aus Zinserträgen ergäben, zunehmend schwieriger zu erwirtschaften seien. Und das Thema „Strafzinsen“, das immer wieder diskutiert werde, sei nichts anderes als Minuszinsen. Da hatte der Bankchef jedoch für die Kunden aus dem Privat- oder auch Mittelstands-Sektor eine gute Nachricht: „Daran wird in unserem Haus nicht gedacht!“ Bei großen Vermögen und großen Anlagevermögen der Industrie müsse dies Thema jedoch womöglich diskutiert werden, wenn auch derzeit an einen solchen Schritt nicht gedacht werde.
Nachdem das Jahr 2014 das bestes Jahr in der Bankengeschichte für die Volksbank war, läge 2015 nur knapp dahinter, betonte Thomas Diederichs und fügte an: „Ein bedeutender Faktor für unseren Erfolg ist unser genossenschaftliches Geschäftsmodell und die hohe Leistungsmotivation unserer Mitarbeiter.“ Und diese wird man auch in Zukunft an vielen Standorten der Bank in Duisburg, Mülheim und Oberhausen antreffen. Dafür sind in den vergangenen Jahren viele Filialen umgebaut und zum Teil komplett renoviert worden. So würden keine klassischen Geschäftsstellen geschlossen, auch wenn die Online-Nutzung massiv zunehme, erläuterte der Bankchef, der in diesem Zusammenhang auch auf die am 11. April terminierte Dienstaufnahme der Zentrale im Innenhafen verwies. Hier habe man es übrigens geschafft im geplanten Kostenrahmen zu bleiben.
Die 34.000 Mitglieder der Genossenschaft dürfen sich im Übrigen auch für 2015 über eine Dividende von vier Prozent freuen, so denn die Vertreterversammlung zustimmt.