Vom 6. März an dürfen dann für fünf Wochen keine Laster über 3,5 Tonnen in Richtung Essen fahren. In dieser Zeit werden die vielen Schadstellen unter der Brücke geschweißt, wobei besonders drei Träger Sorgen bereiten. Diese liegen direkt hintereinander und könnten, so befürchten Experten, für eine Kettenreaktion (Reißverschlussversagen) sorgen, sollte einer brechen.
Doch nicht nur diese Träger bereiten Sorgen: Insgesamt sind in den vergangenen Monaten 600 Risse neu entdeckt worden, die zum Teil schon wieder ausgebessert sind. Ob auch in Fahrtrichtung Venlo weitere Einschränkungen des Verkehrs vorgenommen werden müssen, wird sich im Laufe dieser Woche entscheiden. Sicher ist jedoch, dass das Bauwerk auf Dauer nicht zu halten ist, weshalb schon seit Mitte 2014 Planungen für einen Neubau angelaufen sind.
Landesverkehrsminister Michael Groschek betonte denn auch, dass es einen gemeinsamen festen Willen gäbe, um ähnlich wie bei der Leverkusener Brücke auch die Neuenkamper Brücke schnell zu reparieren und einen Neubau kurzfristig in Angriff zu nehmen. Darüber herrsche mit dem Bundesverkehrsministerium Einigkeit. Rund 200 Millionen Euro dürfte ein Ersatzbauwerk kosten und würde in zwei Phasen realisiert. Bis 2023 ein erster Brückenzug und bis 2025 ein zweiter Brückenzug, falls alle Planungen und Bauausführungen eng verzahnt ablaufen würden. Bis dahin wird es auch weiterhin tägliche Kontrollen und Reparaturen des alten Bauwerks geben. 14 Millionen Euro sind dafür allein für diese Brücke eingeplant.
Denn eins ist sicher: Duisburg lebt inzwischen von Logistik. Hafenchef Erich Staake machte auf der Pressekonferenz klar, dass von den 130 Millionen Tonnen Gütern, die im Hafen auf- oder abgeladen werden, allein 50 Millionen Tonnen per LKW transportiert würden. Da dürfe es "keine signifikante Beeinträchtigung" geben: "Die Attraktivität des Standortes darf nicht beeinträchtigt werden."