Kopfweiden gehen ohne Beschnitt nach ein paar Jahren ein und brechen auseinander Mit der Säge Bäume pflegen

WALSUM · Die Kreisgruppe Duisburg des BUND für Umwelt und Naturschutz und Aktive der biologischen Station westliches Ruhrgebiet waren am vergangen Samstag in der Walsumer Rheinaue aktiv.

Am nächsten Samstag geht es weiter. Wer beim Baumschnitt helfen möchte, kommt am Samstag, 28. Februar, 10 Uhr zum Parkplatz Kaiser-/Kleine Warthstraße in der Rheinaue.

Foto: vowie

Seit etwa Ende der siebziger Jahre hat der BUND das Walsumer Gebiet übernommen, um sich hier um die Erhaltung der landschaftstypischen Kopfweide zu kümmern. Doch nicht nur in Walsum ist der niederrheinische Wappenbaum gefährdet. Als Stadt des Niederrheins gibt es die Kopfweide an vielen Stellen entlang des Rheins. Überall müssen die Bäume regelmäßig beschnitten werden, damit sie nicht auseinanderbrechen. Dabei müsste dies gar nicht sein, denn die Weide an sich, ist ein Baum wie jeder andere. Er keimt, wächst und stirbt irgendwann ab.

Mit einer Säge sollte man umgehen können. Doch auch beim Zweige "wegschleppen" sind helfende Hände einfach unverzichtbar.

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Die Weide, so wie sie am Niederrhein existiert, ist dagegen ein Produkt des Menschen. Besser der Nutzung der Weide durch den Menschen. Die langen biegsamen Äste der Weide boten sich zum Beispiel vortrefflich dafür an, um hieraus Körbe, Sessel und ähnliches zu flechten. Folglich wurden die langen Triebe bis nach etwa nach dem Ende des zweiten Weltkriegs regelmäßig abgeschnitten. Durch diesen Schnitt entsteht erst die typische Kopfweiden-Form, die beispielsweise das Wappen des Kreises Wesel ist.

Der Mensch ist immer das Wichtigste! Schutzkleidung ist zumindest für die Personen an der Säge unverzichtbar. Wirklich etwas ernstes passiert ist aber in all den Jahrzehnten noch nie.

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Dann begann das Kunststoff-Zeitalter und der Bedarf nach Weidentrieben tendierte gegen Null. Auch Feuerholz stand nicht mehr im Fokus des Interesses. So überließ man die Weide sich selbst, was für den "Nutzbaum" gravierende Folgen hatte. Kopfweiden, die nicht geschnitten werden, wuchern in den Trieben weiter und werden kopflastig. Schlussendlich brechen die Bäume schon nach fünf bis acht Jahren auseinander und gehen dann langsam ein.

(vowie)