Simons, 68, Niederländer, Schauspieler, Regisseur. Die Ruhrtriennale ist kein Neuland für ihn, von 2002 bis 2006 waren fünf Inszenierungen von ihm zu sehen. Als Intendant will er an das von Ruhrtriennale-Gründer Gerard Mortier entwickelte Konzept der „Kreationen“ anknüpfen: spartenübergreifende Symbiosen aus Schauspiel, Musik, Tanz, Installation und den Industriehallen, in denen sie gezeigt werden. Zum Beispiel zur Eröffnung: Die findet am 14. August erstmals in Dinslaken statt. In der Kohlenmischhalle der Zeche Lohberg wird dann „Accattone“ uraufgeführt, ein Musiktheater inszeniert von Johan Simons nach dem berühmten ersten Spielfilm von Pier Paolo Pasolini. Wie bei ihm kommt die Musik von Johann Sebastian Bach, es dirigiert eine internationale Spitzenkraft der historisch informierten Aufführungspraxis: Philippe Herreweghe.
Überhaupt, die Spitzenkräfte. Da kann der jeweilige Intendant aus dem Vollen schöpfen, NRW und Regionalverband Ruhr statten das Festival mit einem Polster aus, von dem die „Local Heroes“ von der Rheinoper über das Schlosstheater Moers bis zur freien Szene nur träumen können.
Bedenklich wird’s dann, wenn die vermeintlichen Spitzenkräfte mit Ideen kommen, die lokale Akteuere schon längst umgesetzt haben. Zum Beispiel die Installation „Ausstellungsstück“, die in Bochum, Dinslaken und Duisburg-Ruhrort gezeigt wird. „Die Ruhrtriennale macht leer stehende Schaufenster zu neuen Kunsträumen“, verkündet das Programm. Das gibt’s in Ruhrort mindestens seit 2010 und oft nicht schlecht.
Spannender könnte in Ruhrort die Installation „Nomanslanding“ werden: zwei auf dem Wasser schwimmende Stege von den gegenüberliegenden Ufern des Eisenbahnbassins aus.
Wird schon was dabei sein, bei rund 40 Produktionen ...
