Das in vier Wasserwerken geförderte Wasser wird heute zentral in einer Aufbereitungsanlage in der Wittfeldstraße in Moers-Meerbeck gesammelt und von dort enthärtet an alle Kunden geliefert. Eine der für dieses System wichtigsten Transportleitungen wird der Moerser Wasserlieferant bis 2028 in zwei großen Bauabschnitten austauschen. Ab dem 6. Oktober werden die Monteure im ersten Schritt bis zum kommenden Frühjahr den gut 1,2 Kilometer langen Streckenabschnitt vom alten Vinner Wasserturm in der Vinner Straße bis zum Vinzenzpark in der Moerser Stadtmitte austauschen. Laut Wassermeister Bernd Kamradt ist die aus den 1970er Jahren stammende Transportleitung in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Materialstandards. „Zudem ist die Leitung an der Kapazitätsgrenze“, sagt Kamradt. „Seit der Übernahme des Rumelner Wasserwerkes führen wir hier zusätzliches Wasser durch die Leitung, wofür die alte Verbindung nicht ausgelegt ist.“
Die neue Leitung ist von zentraler Bedeutung für die Versorgungssicherheit: Etwa 50 Prozent des Moerser Trinkwassers fließen durch sie zum Wasserwerk in der Wittfeldstraße. Ohne diese Verbindung wäre die Versorgung vieler Haushalte in Zukunft nicht mehr sichergestellt. Deswegen wird Enni die alte Rohrleitung in zwei großen Etappen auf rund 3,4 Kilometern gegen eine neue Kunststoffleitung austauschen. Die neuen Rohrverbindungen werden verschweißt, dadurch entsteht eine deutlich höhere Druckstabilität als bei den alten Leitungen. Trotz des großen Außendurchmessers von 56 Zentimetern kommt Enni bei der Verlegung ohne großflächige Erdarbeiten aus. „Die neuen Rohre werden wir in einem Spül-Bohrverfahren in einer Tiefe von bis zu neun Metern Tiefe verlegen“, sagt der Baubeauftragte der Enni, Marcus de Zeeuw. „Dies erfolgt in drei Schritten. Als erstes führen wir dabei eine Sondierungsbohrung durch. Im zweiten Schritt erfolgt eine Aufweitung der Bohrung bis auf den Durchmesser der neuen Leitung. Abschließend ziehen die Monteure den jeweiligen Leitungsabschnitt in einem Rutsch ohne Unterbrechung ein.“
Um dies zu ermöglichen, müssen die Rohrleitungen des jeweiligen Abschnittes oberhalb der Straße auf einer Länge von bis zu 220 Metern vorgeschweißt werden. An den Kopflöchern der Bohrfelder gibt es jeweils rund 20 Meter große Baufelder. Durch diese Vorarbeiten sind die Fahrspuren oder Gehwege der Vinner-, Humboldt- und auch ein Teil der Xantener Straße während der Maßnahme verengt. Der Verkehr kann dennoch weitgehend in beide Richtungen fließen. Während der Bauzeit wird die Straße An der Berufsschule an der Einmündung zur Xantener Straße jedoch zur Sackgasse. Hier können Autofahrer nur über die Uerdinger Straße einfahren. Auch die Humboldtstraße ist ab Mitte Oktober zwischen der Leibniz- und der Reichweinstraße in Richtung Hufeisenkreuzung für Autofahrer einige Wochen gesperrt. „Eine Umleitung ist ausgeschildert“, sagt de Zeeuw. Geplant will Enni die Rohre Ende des Jahres bis zum Vinzenzpark eingezogen haben. Bei der dann dort folgenden Einbindung der neuen Leitung in das städtische Wassernetz werden Autofahrer nur gering behindert. Übrigens können auch Fußgänger und Radfahrer die Baustelle jederzeit passieren. „Im Bereich der Hufeisenkreuzung in der Uerdinger Straße und später am Vinzenzpark müssen sie für einige Zeit aber die Straßenseite wechseln. Auch dies ist ausgeschildert.“
Erst 2027 wird Enni dann den zweiten Teil des Projektes angehen und die neue Rohrleitung bis zum Wasserwerk in der Wittfeldstraße verlegen. Wie üblich hat Enni auch diese Baumaßnahme mit Vertretern der genehmigenden Behörden abgestimmt. Fragen beantwortet Enni am Baustellentelefon unter Tel.: 02841 / 104600.