In der Nachbarstadt findet man das Fahrzeug seit fünf Jahren regelmäßig in den Stadtteilen Horst, Borbeck, Altenessen und Katernberg, sowie an zahlreichen Kitas, Grundschulen und Flüchtlingsheimen. Die Aufgaben sind im Grunde immer gleich, denn viele Kinder verfügen über keine Struktur, die ein gesundes Aufwachsen fördert, wie der stellvertretender Vorsitzender des Deutscher Kinderschutzbundes in Essen, Professor Dr. Ulrich Spie, betont: „Bei den Einschulungsuntersuchungen zeigt sich, dass die Kinder über viele gesundheitliche Einschränkungen verfügen und so nicht wirklich schulfähig sind.“
Ungesunde Ernährung, zum Teil massive Zahnschäden und Schwierigkeiten einem geregelten Unterrichtsablauf folgen zu können.
Das dies nicht frühzeitig erkannt wird, liegt auch daran, dass rund ein Viertel aller Kinder in der Republik nicht an den eigentlich vorgeschriebenen „U-Untersuchungen“ teilnehmen. „In Essen und Duisburg sind diese Zahlen sehr wahrscheinlich deutlich höher“, beschreibt Ulrich Spie. Ursache dieses Missstands sind mangelnde Information besonders bei nichtdeutschen Familien, keine Krankenkassenmitgliedschaft, Vernachlässigung oder auch Schwellen-Angst, die einen Besuch beim Kinderarzt verhindern. Mit dem Kindergesundheitsmobil ist es in Essen gelungen, solche Personengruppen direkt und anonym anzusprechen. Die Kinder selbst erlernen hier spielerisch, worauf man achten sollte, wenn man sich gesund ernährt. Aber auch das Bewegung und Sport das Wohlbefinden fördert.
So wird in dem Programm für Kitas, das jetzt auch in Duisburg angeboten wird, jede Kindertagesstätte viermal angesteuert: Auf dem Programm stehen dabei Spiele und Übungen zu den Themen „Gesundheit“, „Handhygiene“, „Das gesunde Pausenbrot“ und „Fitness“. Zudem gehört zum Kita-Programm auch ein Elterncafé, um den Eltern fachlichen Rat zur gesunden Kindesentwicklung zu geben. Hier steht man auch zur Verfügung, um den Eltern weitere Ansprechpartner zu nennen, die bei Problemen helfen können.
Die bislang gemachten Erfahrungen mit den rund 35.000 Menschen, die man so ansprechen konnten, sind gut.
In Duisburg konnte man das Kindergesundheitsmobil erstmals im vergangenen Jahr erleben. Bei einer großen Impfaktion gelang es, viele Kinder von Flüchtlingen aber auch von Menschen aus Osteuropa gegen Masern und diverse andere Krankheiten zu impfen. Dafür dankten der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Dieter Weber und der der stellvertretende Leiter des Jugendamtes Hinrich Köpcke: „Ohne das Kindergesundheitsmobil hätten wir das organisatorisch nicht so schnell und effektiv umsetzen können.“
Diesen Dank gab Dr. Micha Wirtz, Vorstand der McDonald’s Kinderhilfestiftung, die das Kindergesundheitsmobil jährlich mit 300.000 bis 400.000 Euro finanziert, umgehend zurück: „Ich kann mich nur für die herzliche Aufnahme in Duisburg bedanken.“ Denn in Duisburg sei man auch jetzt mit dem Kita-Projekt offen empfangen worden. Bislang haben sich Kitas aus den Stadtteilen Rheinhausen, Hamborn, Bruckhausen und die Kita Juliuas-Birck-Straße in Marxloh, wo das Projekt auch vorgestellt wurde, gemeldet.