Ums alt Aussehen geht's nämlich im Grunde, denn "That's entertainment", wie Robert De Niro den Film eröffnet. Als gealterter Ex-Boxstar Jake LaMotta, der mit seiner Lebensgeschichte einen zugeräucherten Club unterhalten will.
Berühmt wurde der Film bzw. sein Hauptdarsteller vor allem dafür, dass er sich, um nach dem aktiven Boxer auch den gealterten zu verkörpern, satte 27 Kilo draufschaffte, wofür's einen Eintrag ins Guinness-Buch und den "Oscar" gab. "Method acting" nennt man diese Schauspieltechnik, deren Ziel die größtmögliche und gerade auch körperliche Einfühlung in den darzustellenden Charakter gibt, und dazu gibt's eine schöne Anekdote. Nicht von De Niro, sondern von Dustin Hoffman, method actor auch er. Um in "Der Marathon-Mann" nach drei Tagen ohne Schlaf auszusehen, blieb er eben drei Tage lang wach, worauf sein Kollege Laurence Olivier sagte: "Versuch's doch mal mit schauspielen."
Die 27 Kilo würde man Robert De Niro heute jedenfalls locker digital verpassen. Aber der Film zeigt eben auch, dass das einen Unterschied macht, ob da ein tatsächlicher Körper vor der Kamera stand — ob mit 27 Kilo mehr oder ohne — und es scheint, als wollte das Regisseur Martin Scorsese dem Zuschauer einprügeln: "Sieh her, da ist ein Mensch!" Wiederzusehen am morgigen Donnerstag, 16. November, und im Original mit Untertiteln am Dienstag, 21. November, jeweils um 20.30 Uhr im Filmforum am Dellplatz.