Kaja Brandt aus Rheinhausen mit „Crowdfunding“ ins Land der aufgehenden Sonne „Japan war schon immer mein großer Traum“

RHEINHAUSEN · 9.425 km Luftlinie liegen zwischen Rheinhausen und Japan. In Flugzeit gerechnet sind das mindestens 11 Stunden und insgesamt mehrere tausend Euro an notwendigem Budget, doch Kaja Brandt (14 Jahre) hält an ihrem Wunsch fest: Sie will nächstes Jahr ein Auslandsjahr im Land der niemals untergehenden Sonne machen.

Ihre Website www.kaja-will-nach-japan.de hat die 14-Jährige Schülerin ganz allein erstellt. Nun hofft sie auf regen Besuch.

Foto: Lara Wolterhoff

"Seit ich denken kann, fasziniert mich die japanische Kultur, ihre Menschen und ihr Miteinander. Es ist einfach ein ganz andere Welt", verrät die Schülerin des Albert-Einstein-Gymnasiums (Rumeln-Kaldenhausen). Doch wie es bei großen Träumen meistens der Fall ist, hapert es an der finanziellen Umsetzung. Da erfuhr Kaja auf einer Infoveranstaltung von dem neuen Prinzip des Crowdfunding. Mit dieser Methode verspricht sich die Japanbegeisterte möglichst viele Menschen durchs World Wide Web zu erreichen und von ihrem Wunsch zu erzählen. Jeder der will, kann mit einem Betrag seiner Wahl (jeder Euro hilft!) das Mädchen einen Schritt näher an ihr Ziel bringen: Vielleicht die Reise ihres Lebens.

"Seit einem Jahr lerne ich an der Volkshochschule zusammen mit einer Freundin Japanisch. Zwar wird es auch am AEG angeboten, dies allerdings erst in der Oberstufe, solange wollte ich nicht warten!" erzählt Kaja. "Zwar reichen meine Fähigkeiten noch nicht, um sich vor Ort problemlos zu verständigen, aber bis nächstes Jahr wird sich das noch ändern."

Bis spätestens Mai 2015 erhofft sich das Mädchen das notwendige Geld zusammen zu haben, denn bis jetzt hat es leider auch eine Menge Absagen geregnet. "Ich habe mehrere Organisationen kontaktiert, doch leider nicht so viel Feedback erhalten, wie erhofft." Doch nun ist sie auf einen Förderverein gestoßen, der gerade so wissbegierige junge Menschen wie sie gerne unterstützen möchte. "Das Auswahlverfahren findet erst noch statt, aber ich bin guter Dinge". Aber auch nach einer positiven Rückmeldung fehlt ihr noch ein beträchtlicher Betrag bis ihre Auslandsjahr gesichert ist.

Ihre Internetseite www.kaja-will-nach-japan.de hat Kaja ganz allein kreiert. Und sie kann sich echt sehen lassen. Alle Spender werden dort — natürlich nur wenn sie es wollen — namentlich genannt und Interessierte können den Verlauf ihrer Aufrufaktion verfolgen. Ebenso hofft sie mit ihrer Facebookseite durch fleißiges Teilen möglichst viele Menschen zu erreichen.

Kajas Eltern sehen den Traum ihrer Tochter mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Langsam wird mir klar — ja, unsere Tochter wird ab Sommer nächsten Jahres für ein Jahr weg sein. Auf jeden Fall wird das nicht leicht sein sie loszulassen, aber natürlich gönnen wir ihr es von Herzen. Ich glaube, es ist für Kaja eine einmalige Gelegenheit einmal völlig in eine fremde Kultur einzutauchen und sie somit von innen heraus kennenlernen zu dürfen. Sicherlich eine tiefgreifende Erfahrung, die sie für ihr weiteres Leben prägen wird." Und auch zu ihrem Bruder hegt Kaja ein inniges Verhältnis. Nicht nur weil er Modernes Japan in Düsseldorf studiert, ist er ihr großes Vorbild. Wenn sie 2016 nach Hause zurückkehren wird, ist dies vielleicht andersrum. Bis dahin muss Kaja jedoch noch einige Hürden überwinden: Als nächstes steht ihr Auswahlgespräch für ein Auslandsstipendium an, wofür wir ihr nur alle die Däumchen drücken können.

Wer mit Kaja Kontakt aufnehmen und sie bei der Traumverwirklichung unterstützen möchte, kann dies über die homepage oder www.kaja-will-nach-japan.de und über facebook unter "Kaja will nach Japan" tun.

(Niederrhein Verlag GmbH)